Es wird mein 10. Mal sein, dass ich in die Staaten bereise - ok, 9 1/2 mal, denn damals, 2009, während des Canada-Aufenthaltes, kam es beide Male lediglich nur zu einem Tagesausflug nach Washington - aber immerhin! ;-)
Noch niemals zuvor war ich in solch einer umfangreichen und sogleich detailierten und anstrengenden Vorplanung für eine (USA-) Reise.
Die Flüge und die grobe Route mit allen wichtigen Orten waren im Januar fix.
Aber durch weitere Informationen und Recherchen (bei denen ich in den meisten Fällen über die Communities im Facebook genauestens upgedatet wurde), entpuppte sich mein diesjähriges Vorhaben schon im Vorfeld als aufregendes Abenteuer. Es wurde u.a. durch die pflichtgemässe Beantragung der speziellen Bewilligungen in meine gewünschten Nationalparks recht schwierig, eine gescheite Planung auf`s Blatt zu bringen. Reiner Nervenkitzel und sogleich grösstes Highlight, war der 5.April 2019, an dem ich nach 64 Tagen täglicher online-Überwachung, eines der begehrten "Permits" für die HAVASU FALLS ergattern konnte. Nun konnte ich meinen Plan B in den Mülleimer werfen und am Plan A weitermachen.
Einiges kam bei der Plan-Verfeinerung noch dazu, einiges kürzte ich raus, viele Tipps, die ich gelesen habe, nahm ich mit rein und dazu kam eine neue Erfahrung, was das Packen angeht. Reserviert wurde diesmal vorteilhafter SUV als Mietauto und die ebay-Käufe liefen heiss, weil ich notwenige Camping-Ausrüstung mitschleppen muss bzw. darf (die ich vor allem für die 2-3 Nächte auf dem Campingplatz bei den Havasu Falls im Grand Canyon benötige). Also komme ich beim diesjährigen Urlaub nicht am bevorzugten "ausschliesslichen nur mit Handgepäck reisen", nicht daran vorbei.
Ich freue mich auf jede einzelnen Tag, den ich im US-West-Trip erleben werde (auch wenn`s diesesmal äusserst ungewohnt nahezu tagesgenau druchstrukturiert vorausgeplant ist).
Nach den 4 Wochen freue ich mich dann sehr auf ein Wiedersehen nach 10 Jahren mit Roswitha, die in Canada in der Kapristo KAPRISTO LODGE in GOLDEN (BC), zuhause ist. Damals, 2009, hatte ich dort gegen Kost und Logie täglich einige Stunden im und um die Lodge herum bei Arbeiten mitgeholfen, Mit Roswitha hatte ich all die Jahre stets den Kontakt gehalten. Es wird eine wunderbare Woche werden, bevor es wieder in die Heimat geht.
7.5.19: Aufbruch!
7Uhr fährt mich Daddy zum Bahnhof. Es geht nun los. Der Zug zum Airport Zürich geht pünktlich, der Flug verläuft 1A und dann bei der Einreise steht die Menschenmasse wieder glatte 2 Stunden, bis es endlich zum Gepäckband geht... und diese Prozedur bei gerade mal (und wenn überhaupt) nur 1 Stunde Schlaf während dem Flug. Jetzt bin ich k.o.
Mietwagen holen und ab ins Hotel. Einchecken, schnell noch Wasser einkaufen und in die Koje! Es ist jetzt inzwischen 21.30Uhr, also zuhause halb 7 morgens..!! Gute Nacht! 😊
8.5.19 L.A.
Hartnäckige Zuckerwatte wird heute am Himmel ausharren. Milde 20Grad hat's.
Für's 4. Mal hier drüben, kann ich die Bewölkung verkraften 😁
Habe viel vor heute. Start um 8.30Uhr. Erstens: Melrose Avenue: eine trendige
Einkaufsstrasse mit einiges an Gastronomie und schrill-bunt-kreative Hauswandgestaltungen. Ist in der heutigen Instagram-Euphorie hoch angesagt und ich kann die jungen Leute beobachten, wie sie
überall in Pose stehen und sich herausgegeputzt vor den Objekten knipsen lassen. Das kann ich mir selbstverständlich auch nicht nehmen lassen..! 😉
Mein nächstes Ziel geht auf einen Abstecher zu einem der grossen Friedhöfe, in denen so manch bekannte Persönlichkeiten, wie Michael Jackson (übrigens nicht zugänglich), Präsident Washington und Samy Davis Jun. ruhen. Ein riesen Ding - 30Hektar gross! Mit Strassenplan fahre ich kilometerlange Strecken an zig tausenden Gräber vorbei. Für ein paar für mich interessante Promis benötige ich glatt 2 Stunden, um die Ruhestätte zu finden, dann lass ich 's bleiben, um den Tag nicht zu verplempern. Mein L.A.-Highlight kommt jetzt: hinauf zum Hollywood Sign.
Dort war ich 2011 schon mal, aber nicht direkt oberhalb der Buchstaben. Also los! Nach gut 1 Stunde bin ich unter dem Sign. Jetzt kommt mein eigentlicher Wille, und dies dauert nochmals 45Minuten immer steil hinauf. Dann, endlich bin ich da. Wow...geil! Das ist so cool! Voller Freude geniesse ich die Aussicht da oben.
In bissl über 1 Stunde mit rechten Müdigkeitserscheinungen komme ich zurück ans Auto. Au weia, das gibt Muskelkater.
Inzwischen dämmert es und nun muss ich vor Dunkelheit noch rüber zum Griffith-Oberservatorium, wo ich zur Dunkelheit ankomme und mit etlichen anderen Besuchern die Aussicht auf L.A. bestaune. Wieder völlig platt und somit auch den Jetlag kurzerhand bewältigt, falle ich um 22Uhr ins Bett.
-- grösser werden die Bilder durch klicken.
9.5.19: L.A. - Downey - Palm
Springs
Durch wieder mal ungeplanter "technischen Störungen", meines Handys und Laptop, vergehen an diesem heutigen Morgen (der wettertechnisch übrigens immer noch voller Wolken ist), unnötigerweise mehr als 2 Stunden ins Land. Doch dann, am späten Vormittag, ziehe ich los. Mit einem kurzen Abstecher in ein weiteres Künstlerviertel von L.A., fahre ich zum ältesten - selbstverständlich noch aktiven - McDonald's den es bis heute noch gibt. Ein absolut cooler Anblick. Ich bestelle mir zu Mittag essen einen Burger und schaue mir noch das kleine Museum daneben, über die Geschichte von McDonald's an.
Und jetzt geht es in die Sonne – hoffe ich zumindest. Palm Springs legt knappe drei Autostunden von Los Angeles entfernt. Ein irrer Verkehr, der mir zzgl. einige Staus beschert. Ich bekomme langsam ein düsteres Gefühl, wenn ich stundenlang fahre, und immer noch keine Sonne zu sehen ist. Doch siehe da. 5 Sekunden nach dem Schild 'Palm Springs 18 Meilen' kann ich es kaum glauben, dass ich vor mir nun doch ein Stück vom blauen Himmel sehe. Wie schön dass ich noch für 1 Stunde des verbleibenden Tages, ein paar Strahlen einfange. Kurz nach sieben komme ich eigentlich in Palm Springs an. Es windet wie gestört und nach einer kleinen Orientierungsfahrt wird es schon dunkel. So schnell ist schon wieder ein Tag vorbei.
10.5.19: Palm Springs - Joshua Tree
NP
Ich schaue aus dem Fenster: stark bewölkt. Das Wetter begleitet mich seit Beginn auf Schritt und Tritt. Unglaublich. Für eine so tolle Stadt wie Palm Springs ist ein solches Wetter auch mehr als schade.
Ich trinke meinen Kaffee und besuche spontan INDIAN CANYONS. Ein herrlicher Park mit tausenden von Palmen, quasi direkt am Stadtrand gelegen.
Das Wetter will immer noch nicht anders. Nun fahre ich noch zum einstigen Honeymoon-House von Elvis Presley. Chic, chic!! Die gesamte Gegend hier ist wirklich sehr schön!
Ein kleiner Stadtbummel im Zentrum von Palm Springs ist auch noch drin, bevor ich - vom Wetter weiterhin begleitet - zum 3. Mal überhaupt in den Joshua Tree NP im Yucca Valley fahre. Ich liebe den Park!
Ich brauche ne knappe Stunde, bis ich an der Pforte des Parks ankomme. Wie vorhergesehen, fahre ich pro Meile der nächsten Schlechtwetterfront entgegen. Es ist inzwischen früher Abend und dieses wechselhafte Licht hat auch so seine interessante Seiten. Ich knipse ganz gute Fotos und habe somit wieder neue Eindrücke von diesem schönen Park gewonnen. Doch dann kommt's dicke. Die Regenwolken kommen näher und es giesst im nächsten Moment wie aus Eimern. Es dämmert und ruck zuck entstehen kleine Bäche auf den Wegen. Während ich mir einen Stellplatz auf dem Campingplatz suche, sehe ich, wie die Leute aus ihren Zelt kommen und lieber in ihr Auto sitzen...einem hat's sogar schon das Zelt halb weggeschwemmt. Kurz drauf werde ich fündig und richte mich gemütlich zur Nachtruhe ein. Bald hört es auch schon auf mit regnen und hoffe, dass morgen endlich wieder die Sonne scheinen wird!!
Palm Springs
Joshua Tree NP
11.5.19: Joshua Tree NP, CA - Phoenix,
AZ
Die ganze Nacht blitzt es noch, doch das Donnern kann man nicht hören. Es wird recht kalt, sodass ich frierend aufwache. Nur gut, dass ich zusätzlich noch eine Fleecedecke im Gepäck habe! Um 5.13Uhr ist die Nacht vorbei - ich bin wach. Langsam wage ich mich aus dem Schlafsack in die knackige Frische draussen. Es hat knapp 5 Grad! Das Unwetter hat sich verzogen, mitsamt ca. Zwei die Wolken Drittel der Wolken. Wunderbar. Endlich eine Chance auf Sonnenschein! Um 6Uhr bin ich die erste, die vom Stellplatz fährt. Ich fahre einige Plätze an und tuckere mit Genuss durch den Park. Neu ist, dass ich diesmal aus der Südseite den Park verlasse, weil es später noch Phoenix geht. Es zieht sich ewig hin und die Landschaft ändert sich, indem es immer weniger Joshua Trees gibt und dafür mehr Weite, Berge, Täler und Übermengen an Cholla Kakteen. Ich laufe durch ein Feld von diesen Pieksern und erreiche bald den Ausgang.
Jetzt geht's weiter, und zwar 3 Stunden schnurstracks auf der Interstate 10 nach Phoenix. Bald erreiche ich die Staatsgrenze zu Arizona - und 100m weiter sehe ich die ersten Saguaro Kakteen 🌵. Oh, wie cool ist das denn...ich hab ne riesen Freude, als ich diese riesen Dinger kreuz und quer neben dem Highway in der Prärie stehen sehe! Hier gibts die also! Nie zuvor hatte ich diese Teile in anderen Gebieten in Arizona gesichtet. Hiermit ist nun ein nächster kleiner Wunsch erfüllt.
Es wird immer wärmer.
Ich fahre Phoenix rein. Der Thermometer zeigt 30 Grad! Auf dem Zubringer ist ganz schön was los, aber dennoch kein Stau. Doch wo sind die ganzen Menschen? Kaum jemand ist auf den sauberen und ordentlichen Strassen der Stadt zu sehen. Seltsam. Wie ausgestorben. Und alles verläuft sich hier irgendwie. Kein so richtiger Kern...denn genau da ist auch mal überhaupt nix los. Da steht nur eine extrem grosse Kunst-Skulptur... Das State Kapitol knipse ich aus dem Auto heraus ab und sonst gibt es hier kaum mehr was aufregendes zu sehen...ausser, dass die grossen Kakteen hier wie Baum-Zierde in den Strassen stehen.
Heute nehme ich mir ein Zimmer. Ich checke ein, räume mein kleines angehäuftes Chaos der ersten Tage im Auto auf, checke ein und ziehe nach Einbruch der Dunkelheit noch einmal kurz durch die Stadt. Es ist wie am Mittag die Leute sind alle nur mit dem Auto unterwegs, aber nicht zu Fuss auf den Strassen.
12.5.19: Apache Trail
Den Morgen widme mich ich der Aktualisierung meines Reiseberichts. Draussen ist es leicht bewölkt, aber herrlich warm.
Der heutige Tag steht im Zeichen des Saguaro Kaktus. 🌵 Ich werde den Apachen Trail entlang fahren, den ich wieder einmal als Tipp von einem Facebook Mitglied gepickt habe. Dieser Weg war einst ein Postkutschenpfad, der durch die Superstition Mountains führte. Er startet in Phoenix und endet nach 145km am Theodore Roosevelt Damm. Dieser Trail entpuppt sich schon ab der ersten Meile als wahres Abenteuer! Wer gerne Canyons, Berge, Schluchten saftiges Grün und dazu auch die Saguaros mag, ist hier am absolut am richtigen Fleck! Normalerweise hat man die Strecke in weniger als 2 Stunden durchfahren - ich brauche 7 Stunden, weil ich so begeistert bin von dieser Natur. Ok, dazwischen halte ich im Mini-Ort 'Toritlla Flat' an und nehme einen Mittagssnack. Ich glaube, das sind weit mehr als 1 Million von Kakteen, die hier in der Wildnis verteilt stehen - und gefühlt knipse ich genauso oft auf den Auslöser meiner Kamera! 😅
Im zweiten Drittel des Tages - es kann nicht anders sein - zieht eine Schlechtwetterfront mit mehreren keinen Regenschauern durch. Gegen späten Nachmittag fahre ich unter blauem Himmel und Sonnenschein...genau zum Einbruch der Nacht komme ich am Roosevelt Damm an.
Der Apachen Trail ist DER Tipp schlechthin und absolut jede Meile wert!
13.5.19: Sedona (Red
Rocks)
Jeder einzelne Tag vergeht wie im Flug. Was gestern noch saftig grün und voller Kakteen war, verbringe ich heute den Tag in den 'Red Rocks' in Sedona. Heute zum ersten Mal von A bis Z sonnig. Sehr nett!
Am Vormittag fahre ich in den Ort Sedona rein und sehe gleich zu Beginn beim durchfahren auf der linken Seite das 'M' für McDonald's. Allerdings ist es nicht gelb, sondern türkis! Was ist das denn? Etwa ein Mc für Vegis? 🤔 Ich Google. Da kommt auch schon ein Zeitungsausschnitt der Bild. Als damals dieser McDonald's eröffnet wurde, war Voraussetzung, dass es wohl farblich zum Erscheinungsbild der Region (rote Felsen), passen soll. Dementsprechend ist dies der einzige McDonald's weltweit, der Das Logo in türkis präsentiert. So ein Zufall! Zuerst vor ein paar Tagen den ältesten Mc überhaupt und jetzt das hier. Echt witzig.
Okay. Das Erste, was ich heute ansteuere, ist der "Overlook View", bei dem man die Bergkette ringsherum bestaunen kann. Ich laufe den dazugehörigen Trail auf einer Anhöhe entlang und komme nicht schlecht ins Staunen, was es hier für einen tollen 360° Panoramablick gibt!
Nun fahre zum nächsten Trail, der zu den '7 Pools' führt. Auch dieser Weg ist sehr imposant, weil es sehr nah an der rot schimmernden Bergkette entlang geht. Hier kann man sich verweilen.
Der Magen knurrt. Jetzt gehe ich erstmal eine Kleinigkeit essen, es ist inzwischen schon wieder 4Uhr nachmittags.
1 Stunde später. Ich entscheide mich noch für einen weiteren kleinen Wanderweg, damit ich heute Abend schon weiter ziehen kann. Es geht zur der Weltkrieg. Ein 6 km Rundweg. Ein sehr morader Weg, Der so aussieht als wäre es ein ausgetrockneter Flusslauf. Wieder geht es entlang der Bergkettern. Die frühe Abendsonne scheint herrlich und so ergibt sich eine viel mehr kräftigere Farbe auf den roten Felswänden. Der Pfad hinauf wird gegen Ende fast senkrecht steil. Dann endlich bin ich oben. Ach du meine Güte, da geht's ja links und rechts ohne Sicherung in die Tiefe hinab. Die Brücke ist irre hoch und dazu wahnsinnig schmal am mittleren Punkt. Die Leute die da oben sind, lassen sich fotografieren, wie sie auf die Brücke laufen und posieren dazu. Für mich ist das nichts. Hier bin ich ein Schisser. Was nur, wenn mich einer schubst oder wenn ich stolpere (wie ich plötzlich beobachte, rutscht da oben grad einer bissl aus) nein, da kann ich gar nicht hinsehen und zudem ich habe überhaupt kein Vertrauen in fremde Menschen in solchen Situationen...ich lebe gerne lieber noch ein bisschen das Leben weiter. 😉
Ein Angebot einer jungen Frau, die mich fotografien würde, lehne ich dankend ab, da sind mir zu viele Menschen an diesem gefährlichen Abhang, das kann ja sehr eng werden. Dennoch ist es sehr unterhaltsam, den Leuten einfach zuzusehen, wenn auch mit einem ängstlichen Gefühl nur beim Hinsehen...da rutscht mir schon ab und zu das Herz in die Hose, so wie die da oben sich ungesichert bewegen... Die Sonne verschwindet bald hinter den Berg wänden und ich mache mich auf den Rückweg. Pünktlich und wieder kurz vor Dunkelheit komme ich am Parkplatz an.
14.5.19: Route 66, Flagstaff bis
Kingman
Inzwischen schlafe ich schon bis 7Uhr morgens...das liegt wahrscheinlich daran, dass ich jeden Tag bis in die Puppen auf Achse bin. Was mir natürlich auch gefällt! Heute bin ich schon wieder eine Woche hier in den Staaten. Jeder Tag hat ein neues Highlight. Heute heisst es: mal etwas kürzertreten und ausruhen. Der Himmel ist blau, die Sonne scheint heiss - obwohl es in der Nacht äusserst (mit unter 10°), recht kalt ist. 🥶 doch laut Wettervorhersage muss ich mich wohl an etwas kühlere Temperaturen gewöhnen… In den nächsten Tagen gibt es einen Temperatursturz. Ich hoffe, dass ich wenigstens der Regen etwas zurück hält.
Okay. Entlang der Historic Route 66 fahre ich diesen Vormittag über die bekannten Örtchen 'Williams', 'Ash Fork' und 'Seligman' nach 'Kingman'. Hier nehme ich mir nochmals ein Zimmer, um nochmals alle gerätevollsten mit Strom zu versorgen, bisschen Reisebericht schreiben und alles parat zu machen für die Wanderung in den Grand Canyon. Das ist zwar erst übermorgen, doch für morgen habe ich noch den zweiten Teil des kleinen Abschnitt ist der Route 66 vor mir und über Nacht werde ich wieder einer von vielen 'Wildcampern' sein, die vor dem Trailhead zu den Havasu Falls am Parkplatz (der 2 Stunden von der Zivilisation entfernt ist und zudem auch keinerlei Funknetz hat), in den Startlöchern stehen, um früh losziehen zu können.
15.5.19: Nochmals ein Stück Route 66
Wieder einmal gut und
relativ lange geschlafen. Die Elektrik ist auch komplett geladen. Jetzt kann ich langsam meinen Wanderrucksack für die Grand Canyon Wanderung packen. Doch zuerst fahre ich noch in aller Ruhe ein
weiteres Stück auf der Route 66. "In Hackberry" halte ich am 'General Store' an, bevor ich über "Peach Springs" wieder bis nach "Seligman" komme und dort dann etwas länger verweile. Alles in
allem sind diese historischen Ortschaften witzig mit den alten Tanksäulen, teils verrosteten Oldtimer und typischen Häuser im Westernstyle präsentiert, zwar cool gemacht, doch irgendwie für mich
doch ein Tick zu kitschig. Naja, das gehört eben zu diesem Kult dazu! 😊 Hier nehme ich noch einen Snack zu mir.
Am späten Nachmittag mache ich mich auf zum Parkplatz des "Havasupai Trails."
Zwei Stunden auf verlassener Strasse dem Grand Canyon entgegen. 4 Meilen zuvor werde ich zum Check gestoppt. Führerschein und die Bewilligung muss ich zeigen. Ich werde wie jeder Reisende nach unerlaubten Gegenständen und Alkohol gefragt - denn hier geht's gesittet zu. Bald sehe ich schon die ersten Autos. Au weia, sind das viele. Ich habe aber Glück und finde ganz vorne eine Parklücke. Da brauche ich nun nochmals 1,5 Stunden, bis ich wieder das Auto aufgeräumt und alles zusammen um- und eingepackt habe. Ab und zu kommt jemand, der auch im Auto übernachtet, um hallo zu sagen. Ist ja wie beim Jakobsweg hier..! Hat übrigens schon was cooles, direkt am Beginn der Felswände des Grand Canyon zu übernachten. Langsam wird's Nacht und es windet. Frisch wird's auch noch...bin auf den vorhergesagten Temperatursturz der kommenden Tage mal sehr gespannt. 🧐
16.5.19: Havasu Falls
Heute ist es soweit. Ich werde zu den Havasu Falls im Indianerreservat in den Grand Canyon runter marschieren. 13 Meilen (also 17km) und 800 Meter Höhenunterschied warten auf mich.
Um 5Uhr wird's schon hell. Ist noch frisch und windig. Ich mache mich fertig und bin um 5.30Uhr bereit zum Start. Manch andere ziehen kurz vor mir und nach mir auch los. Oh je, ist dieser Rucksack schwer...naja, das Proviant für 2 Nächte ist ja mit drin plus 2 Liter Wasser.
Das erste Stück hat schon ganz schön Gefälle, sodass ich froh bin, die Walking-Stöcke dabei zu haben. Nach einer halben Stunde wird's mir schon recht warm und ziehe meine Jacke aus, bald darauf auch den Pulli. Ab und zu kommen die Rückläufer entgegen. Die sind schon früh los, um nicht noch in die mögliche Hitze bei dem schweren Aufstieg zu kommen. Hin und wieder galoppieren auch die Indianer mit ihren Pack-Pferden entgegen. Meine Schultern machen sich schon bemerkbar von der Last. Der Weg hat teilweise viel Geröll und Kieselstein, dass es recht anstrengend ist. Doch imposant ist es schon, hier unten entlang zu laufen. Um 9Uhr erreiche ich das Indianerdorf 'Supai'. Hier gibts nochmals ein Check in und ein Armband, dass man passieren darf. Jetzt geht's nochmals eine Stunde bis zum Camp. Das Rauschen hört man schon von Weitem. Erst kommt man an kleineren Fällen vorbei, wie der "Lower Navajo Falls".... und auf einmal seh ich den riesen türkisfarbenen Havasu Fall, der 30 Meter in die Tiefe stürzt. Sieht tatsächlich so fantastisch aus wie auf Fotos. Ich bleibe - wie auch die anderen Ankömmlinge - erstmal stehen und staune. Dann mache ich natürlich auch gleich paar erste Bilder. So, nun aber zum Campingplatz rüber und ein Plätzchen suchen. Ich werde schnell fündig und mache einen freien Platz direkt am hellblau farbenen Havasu Creek, das Flüsschen, das vom Wasserfall kommt. Herrlich! Das erste, was ich mache: die Hängematte zwischen zwei Bäumen, direkt am Wasser, anbinden. Sehr schön. Dann baue ich das Zelt auf. Immer noch gibt es stärkere Windböen, sodass es mir den Verpackungsbeutel davonweht, ohne es gleich zu merken. Na toll.
Die Eichhörnchen gehen hier überall an essbares - auch mein Apfel auf dem Tisch haben sie angeknabbert! Ansonsten rennen noch unzählige kleine Eidechsen herum, die wohl nicht so frech sind.
Jetzt, nach getaner Arbeit, laufe ich nochmals in Ruhe vor zum Havasu Fall und geniesse den Anblick.
Nun ist es 16Uhr. Und ich bin k.o. Es gibt jetzt nur eines: ab in die Hängematte! Das ist ne prima Sache!
Pünktlich, wie vorhergesagt, ziehen etwas später Wolken auf und ich muss mir die Fleecedecke zur Hängematte holen. So lässt es sich wieder aushalten und lasse den Tag zum Abend werden.
P.S. Erklärung der türkisen Farbe: kommt durch eine sehr hohe Konzentration an Calciumcarbonat im Wasser zustande, das Flussbett besteht aufgrunddessen aus hellem Kalkstein, wodurch die Farbe des Flusses noch intensiver reflektiert wird.
17.5.19: Mooney Fall & Beaver Falls
Es wird 9Uhr, bis ich das Zelt öffne und langsam rauskrieche. Au weia, mir tut alles weh. Ich geh an meinen Bach und wasche mich, denn es geht heute wieder auf Wanderung. Das französisch-kanadische Mädel, die ich gestern schon getroffen habe, möchte mit mir mit. Also starten wir gemeinsam entlang des wunderbar gelegenen Campgrounds am Havasu Creek entlang zu dem nicht mal allzuweit gelegenen 'Mooney Fall'. Dieser erscheint bissl mächtiger als der Havasu Fall - sehr imposant!
Jetzt möchten wir runter zum Boden. Der Pfad hierzu führt durch eine kleine Höhle. Bevor wir raus kommen, müssen wir erstmal warten. Es ist Stau. Weshalb? Weil es ab diesem Punkt nach unten geht - und zwar über eine senkrechte Leiter entlang dem Canyonfels. Ach du meine Güte! Das ist ja ne krasse Sache hier. Links und rechts der Leiter sind Ketten angebracht, an der man sich festhalten kann. Die Holzleiter unterbricht ein grosses Stück, um direkt am Fels weiterzuklettern. Das ist Wahnsinn. Paar haben Panik und lassen sich Zeit - verständlich, denn hier ist höchste Vorsicht und Konzentration gefragt! Man hilft sich gegenseitig und ist in dem Moment mit allen ein Team! Schätzungsweise 10-15 Min dauert es, bis ich wieder sicheren Boden unter den Füssen habe (man bedenke, dass dies auch der einzige Weg zurück ist)!! Aufregend ist dies allemal. Glückselig betrachten wir den Wasserfall und knipsen Fotos. Dann entscheiden wir uns, noch zu den 'Beaver Falls' zu laufen. Das wären nun nochmals 2 Meilen. Machbar. Diese 2 Meilen führen uns jedoch durch Wiesenland, kleinen Wälder und lassen uns 3x quer den Creek durchwatschen. Manchmal gibt es kleinere Hürden und weitere Leitern, die etwas besser aber auch bissl kniffelig zu bezwingen sind... und das alles zwischen den hohen Felswänden weiter in den Canyon hinein. Dazwischen - wie kann's nicht anders sein - fängt es an zu tröpfeln und dazu wird's zu den bisher circa 20-25Grad frischer.
Knapp 90 Minuten später, kommen wir an den 'Beaver Falls' an. Ein schön grosser terrassenförmiger Wassefall. Sieht durch die Form nicht so mächtig aus wie die anderen Fälle, aber dennoch ein herrlicher Platz zum verweilen. Doch dazu kommt es leider nicht wirklich, weil wir bald darauf schon wieder die Wende machen, Grund: es fängt an zu regnen. Ach nee...das dauert zwar nicht lange, aber so wechselhaft wie das hier ist, ist es besser so - zumal ja noch der heftige Aufstieg auf uns wartet... Kurz vor den Mooney kommt nochmals die Sonne hervor und die lässt uns motivieren, wieder nach oben zu klettern. Es ist rutschiger als auf dem Hinweg. Und während ich da am Hochklettern bin, frage ich mich, was ich hier nur gerade lebensgefährliches mache! Dies fragen sich wohl auch viele andere. Ein brutal irres und cooles Abenteuer, das ich sicher nicht so schnell vergessen werde. Was es übrigens ganz sicher wert war, aber mit höchster Sicherheit kein 2. Mal machen werde.
Am Camp angekommen, wechsele ich meine nassen Schuhe und ziehe mir ein Pulli an. Dann nehme ich die letzten Sonnenstrahlen mit und esse bissl von meinen mitgebrachten Snacks. Thunfisch und Fitnessbrot, Nachtisch: Manderinen.
Es ist halb sieben. Nun schnappe ich mir die Fleecedecke und liege wieder ein wenig in meine Hängematte.
Heute Nacht werde ich sicher gut schlafen..!
18.5.19 Abreise von Havasu und die Wanderung zurück zum Hilltop (Parkplatz)
Um 7 mache ich die Augen auf. Ist noch recht frisch. Ein wenig später öffne ich das Zelt und werfe einen Blick zum Himmel. Überraschung. Der gedachte regnerische, kühle Tag, ist tatsächlich ein stahlblauer Himmel. Und das an meinem Abreisetag. Wie gemein. Ich merke, dass meine 2 Blasen am Fuss nicht besser sind - trotz Blasenpflaster. Die rechte Wade lässt mich die Spuren vom gestrigen Marsch auch merken. Na prima. Ne halbe Stunde später scheint auch schon die Sonne ins Canyon-Tal hinein und es wird gemütlich warm. So lässt es sich angenehmer zusammenpacken. Um 9 bin ich dann langsam fertig und mache mich auf den Weg. Am Havasu Fall bleibe ich noch kurz stehen und laufe los. Au wei, dieses bergauf nach 10 Minuten hat's schon in sich. Eine Stunde später komme ich in Supai an. Insgeheim habe ich mir den Weg nach oben ab hier mit der Helikopter-Möglichkeit ausgemalt. Flugzeit 5 Minuten. Doch heute ist einer der wenigen Tage, an denen der Heli nicht fliegt. Ich kaufe mir nun erstmal einen Orangensaft im Dorfladen und frühstücke mein übrigens Proviant. Hier gibt es sogar Wlan und ich kann kurz online gehen..!
Also gut, dann geht es in diesem 'worst case' mit beiden Blasen, dem verkaterten Wadenmuskel und ungefähr 7-8 Kilo Gepäck auf dem Rücken die restlichen 10km und 700 Höhenmeter zu Fuss zurück nach oben zum Hilltop - Camino-Feeling lässt grüssen! 🙈 Start Supai: kurz vor 11Uhr.
Nur gut, dass es nicht wirklich heiss wird, ich schwitze schon genug nach kürzester Zeit. Nach und nach muss ich immer kleine Verschnaufpausen einlegen. Mann, das kann ja was geben. Zu lange kann ich nicht ruhen, weil ich dann wieder zuviel Schmerzen habe beim loslaufen. Nach ein paar km treffe ich 3 Männer aus New Mexico beim Pausieren, die sich auch für heute bei diesem Wetter und später Tageszeit diesen Stress antun. Es ist witzig, denn die weiteren Kilometer überholen wir uns immer gegenseitig, wenn einer grad ne weitere Pause einlegt. Irgendwann kommt noch ein einzelner Mann dazu... Mit der Zeit merke ich auch die Linke Wade...und bald darauf auch noch die Versen. Kacke. Es ist jetzt schon nach 14Uhr.
Weiter geht's als bergauf. Der Weg nach unten war vorgestern nach der Zeit von 4,5 Stunden schon fast geschafft!
Vor dem letzten absolut steilsten Stück gibts nochmals ne kurze Pause. Die Abstände, in der wir uns überholen, werden kürzer. Die Pausen häufen sich. Es wird immer brutaler und die Kräfte lassen nach. Meine Power schwindet. Die Jungs bleiben ab jetzt stets vor mir, zum überholen komme ich knapp nun nicht mehr. An der vorletzten Kurve des steinigen Weges warten sie paar Minuten auf mich, damit wir zusammen oben ankommen - das ist ja wirklich eine nette Geste. Sehr nett. 2 Minuten später stehen wir oben am Parkplatz und sind happy! Es ist 16.15Uhr!! Dann gibts noch ein gemeinsames Selfie und dann gehen wir weiter unsere Wege.
Nun wäre ne Dusche nicht schlecht. Doch nur bis nach Seligman brauche ich schon 90 Minuten. Ok. Dort muss ich erstmal was warmes essen. Ich steige aus dem Auto und kann kaum mehr laufen. Ich humple vor Schmerz in den Imbiss. Irgendwie hat auch das linke Schienbein was abbekommen, von Armen und Schultern nicht zu sprechen! 🤕
So, die Hotels hier sind noch zu nah von Page, meiner nächsten Destination, entfernt. Flagstaff ist mir das schlechte Angebot mit 125$ zu teuer - ist ja Wochenende. Also suche mir in meiner App einen Truckstopp, wo ich duschen kann und dann schaue, wie fit ich noch bin und wie bzw. ob ich noch weiterfahren werde.
Um 21Uhr komme ich beim Truckstopp an. Ne Tankstelle mit Imbiss-Restaurant, Duschen, Waschküche... ich erhalte einen PIN für eine der 7 Duschen und öffne ein hochmodernes Badezimmer mit Handtücher, wie ich es oft in Motels nicht vorfinde. Sehr gut!
Hier bleibe ich über Nacht - ich bin groggy.
19.5.19, Ein verregneter Tag
Nur gut, dass ich gestern Abend noch beide Beine und Füsse eingesalbt habe - ich stehe nämlich auf und das nahezu schmerzfrei!
Erstmal frisch machen und nen Kaffee... dann fängt' Dschibuti an mit Tröpfeln. Na prima. Warm ist es ohnehin nicht. Bei 10 Grad bin ich heute dabei. Ich checke das Wetter hier und in Page. Bleibt schlecht. Das verschiebt meine Planung. Hm... Was mach ich nun? Ich setzte mich in den Wohnzimmersessel (also der Beifahrersitz) und fange an, die Fotos der letzten Tage aufzuarbeiten. Zwei Stunden sind schonmal schnell vorbei. Jetzt wird stürmischer... dann regnet es volle Kanne. Da muss ich grad das Auto laufen lassen und mich einheizen. Hier auf dem Platz ist es auch recht kurzweilig beim Rausschauen. Als Raststätte ist ja immer was los und manchmal beobachte ich die Reisenden, wie sie dem Wetter standhalten, während sie vom Auto ins Trockene laufen. Weil ich ziemlich nah am Haus parke, hab ich's nicht weit, um mal aufs Klo zu gehen oder mir was warmes zum Essen zu holen. Währenddessen kann ich das wlan nutzen - habe also alles, was ich brauche. Die Stunden vergehen. Das schlechte Wetter bleibt.
Die Vorhersage für meinen gewünschten Besuch im Zion Nationalpark werde ich canceln müssen - bei Temperaturen zwischen 1,7 und 8,5 Grad, ist das nicht einladend - schade, aber so richtig! 🤨
Auch der Besuch heute noch im Slot Canyon bei Page ist ohne Sonnenschein rausgeschmissenes Geld, lohnt daher gar nicht. Auch doof! 😏
Na so kommt jedenfalls mein Reisebericht auf aktuellen Stand!
Es ist inzwischen nach 16.30Uhr.
Ein neuer Wetter-Check für die Fahrt nach Page lässt hoffen, dass ich noch zum 'Horseshoe Bend' komme (wo der Colorado einen schönen Bogen mach). Es soll dort trocken sein und auflockern. Doch ich werde hierfür nun etwa ne Stunde zu spät sein, weil die Sonne bis dahin schon untergehen wird. Wurscht. Ich fahre nun los und lasse zumindest den Regen hinter mir. Auf der bissl mehr 2-stündigen Fahrt, fahre ich durch eine abwechslungsreiche Landschaft und manche Sonnenstrahlen, die ab und zu durchkommen, leuchtet alles sehr interessant.
Angekommen in Page, plane ich etwas um und hoffe, dass das Wetter mir nicht bei allem einen Strich durch die Rechnung machen wird.
20.5.19 Glen Canyon & Horseshoe Bend (Page)
Früh um 6Uhr bin ich schon fit. Und siehe da, zwar frisch, aber sonnig. Den Morgen lasse ich gemütlich anlaufen. Der Blick aus der Ferne auf den Lake Powell lässt mich in Gedanken ins Jahr 1996 zurückkehren, als wir mit der Family hier waren (allerdings im Hochsommer)!
Ich fahre nun etwa 2km und bin am Aussichtspunkt auf denn Glen Canyon und den Staudamm. Am Boden der wuchtig hohen rotbraun leuchtenden Felsen fliesst der Colorado. Sieht alles toll aus hier!
Dann fahre ich vor zum Damm. Dort - das darf ja auch heute nicht fehlen - sehe ich dunkle Wolken herziehen. Es dauert keine 10 Minuten, ist das Regenwetter auch angekommen. Jetzt ist es mit 8 Grad noch knackiger! Ich fahre rüber in den Mc Café und trinke einen nächsten Kaffee. Wettercheck: es wird wieder aufheitern. Ok, das Wetter ist nun wieder gut und so setze ich mich ins Auto zum ca. 2-3km entfernten Parkplatz des Horseshoe Bend. Ach herrje, ist da ne Menschenmasse! Der Weg zur Attraktionen, wo sich der Colorado in einem 270 Grad Bogen in der Schlucht schlängelt, sieht fantastisch aus!
Durch den Andrang der Touris nehme ich vor dem meist ungeschützten Abgrund am Fels wieder einmal äusserst misstrauisch Abstand. Ich verweile hier insgesamt gut eine Stunde und spaziere auf dem Gelände zu den für mich vom Nervenkitzel akzeptablen Stellen, um einige Fotos zu knipsen...
Nun geht es über längere Strecke in Richtung Las Vegas weiter. Den Slot-Canyon & Zion NP lasse ich aufgrund des schlechten Wetters aus der Planung fallen.
So fahre ich in aller Ruhe durch den schnell wechselnden Wetter-Mix nach Westen weiter. Die Gegenden des 'Grand Escalante National Monuments' und der 'Red Cliffs' gestaltet die Fahrerei abwechslungsreich. Im unbekannten 'Bloomington' mache ich Rast und bleibe über Nacht. Hier ist es abends mit 17 Grad schon deutlich milder!!
Glen Canyon / Lake Powell Staudamm
Horseshoe Bend
Weiterfahrt von Page nach Bloomington
21.5.19: Valley of Fire
So, dann starte ich in den neuen Tag. Wettertechnisch ist alles wie gehabt. Mein heutiges Ziel ist Las Vegas. Doch zuvor steuere ich das Vally of Fire an, das liegt ja quasi auf dem Weg. Auch hier erinnere ich mich an 1996… damals war da eine Affenhitze, was ich heute sicher sehr angenehm gestaltet. Nach etwa 90 Minuten bin ich schon da. Es ist schön, nach dieser langen Zeit, wieder einmal durch den Park zu fahren. Ab und zu halt dich an den Stopps und laufe ein Stück. Zum Schluss wandere ich noch zur 'Fire Wave', die es übrigens damals bei unserem 1. Besuch noch nicht zu sehen gab. Diese Sandsteinformation sieht mit ihren starken Farben einfach fantastisch aus..!
Es ist inzwischen Nachmittag.
Nach lass Vegas habe ich noch ungefähr eine gute Stunde.
Die Hochhäuser sehe ich schon von weiten. Dann dauert es doch noch eine halbe Stunde bis ich überhaupt an den Stadtrand komme. Und dann… Auweia, überall Baustellen. Dieses Las Vegas wächst und wächst und wächst. Nun bin ich zum dritten Mal hier und jedes Mal ist es, als würde ich das 1. Mal hier sein, weil sich immer alles etwas ändert. Mein Hotel ist gleich am Anfang des Strips. Ich checke ein. Dann nehme ich die Gelegenheit und wasche meine ganzen Klamotten die letzten beiden Wochen. Es windet wie verrückt, es ist kühl, ab und zu tröpfelt es und zudem bin ich ziemlich müde. Deshalb werde ich nur noch um die Ecke etwas essen gehen und danach '5 gerade sein lassen'..!
Valley of Fire
Auf dem Weg nach Las Vegas
22.5.19: Planänderung & Freemont Street
Zum 1. Mal überhaupt möchte ich hier mal direkt unter dem "Welcome to Las Vegas" Schild stehen.
Ich checke aus und schon sehr ich wieder dunkle Wolken ankommen. Die knapp 10Minuten zum anderen Ende des Strips hat das Wetter genutzt, um pünktlich 500m vor dem Zeichen, einen starken Regen kommen zu lassen. Ist das nicht fantastisch?! 🙄🙈😅
Gegenüber ist der Harley Davidson Laden, da geh ich rein und warte, bis es wieder aufheitert. Der Laden ist der Hammer. Riesengross, einen Haufen Harleys und natürlich wie immer allerlei Merchandise.
Dann lässt der Regen nach. Ich laufe raus und sehe, wie an diesem Schild schon die Massen stehen. Das ist ja abartig. Und alle stehen brav Schlange, bis die an der Reihe sind, um für ein Foto zu posieren. Nee, ich nicht. Da stelle ich mich doch einfach schräg daneben und mache mein Selfie. Und mancheiner kommt auf dieselbe Idee, sodass wir die Kameras gegenseitig in die Hand geben, um ein Schnappschuss zu bitten. Na also. Erledigt.
Wenn ich jetzt nach Süden schaue, wo ich eigentlich noch über den Mittag mal rausfahren wollte, um einen Blick die Seven Magic Mountains zu werfen, würde ich komplett in den Regen rein kommen - ist schlecht! Also dann wieder mal Tagesplanänderung!
Ich besuche den m&m's Laden. Das ist ja auch so ein Erlebnis. Auf 4 Stockwerken bekommt man alles, wirklich alles von diesem Schokoladen-Label. Und natürlich die Schokolade, die man in zig Varianten aus hohen Säulen selbst abfüllen kann.
Nebenan ist der Coca-Cola Store. Dort latsche ich auch hindurch und schaue danach noch in die einzelnen Casinos rein. Doch da hinten ist der Strip nicht so der Hit. Hier hängen die Menschen nur so rum. Paar km nördlicher, beim Venezian oder Ceasesrs Palace sieht das anders aus. Doch das muss heute auch nicht mehr sein.
Es ist später Nachmittag und ich fahre zu meinem nächsten Hotel nach Downtown in der Fremont Street.
Es lockert übrigens etwas auf! Wow, bissle Sonne!!
Das Hotel in Downtown 'The D' ist klasse. Echt ne gute Nummer. Bin zufrieden. Am Abend steigt hier in der Fremont Strasse sowas wie ein Mix aus Open Air-Show, Livemusik, Jahrmarkt, Casino und alles, was dazu gehört. Hauptattraktion ist die überdimensionale Leinwand, auf der jede volle Stunde 3-4 Musikvideos gezeigt werden. Direkt darunter flitzen 4-8 Personen auf einer ZIP-Line durch. Ist ne coole Sache!
Auch so geht wieder ein relativ ungemütlicher Tag in Las Vegas zu Ende.
Harley Davidson-Laden & "Welcome to Las Vegas"
m&m`s & Coca Cola
Fremont Street in Downtown
23.5.19: Das Neon Museum & unterwegs auf dem Strip
Nur nochmals zum Thema 'Wetter' zu kommen: wenn das tatsächlich meine Route zwecks Kälte und Regen so beeinträchtigt, muss ich doch glatt umplanen. 🤨
Doch nun gehe ich erst einmal zum Neonmuseum. Es zeigt Schilder von alten Casinos und anderen Unternehmen, die auf 2.62 Hektar im Freien gezeigt werden. Die paar Regentropfen, die meinen, fallen zu müssen, ignoriere ich strikt. Schon eine coole Sache, wenn man zwischen diesen alten und ersten Leuchtreklame-Tafeln in Las Vegas steht.
eine gute Stunde verweile ich mich hier.
So, aber nun zu meinem restlichen Tagesprogramm. Dieses Mal auf dem Strip möchte ich mir einige Hotels mit ihren Casinos genauer anschauen.
Das 'Wynn' sollen wir das zur Zeit luxuriösesten Ressort auf dieser Strasse sein. Gut, ich schlendere durch. Ich muss sagen, das imponiert mir schon. Erste Sahne! Natürlich stehen auch hier Spielautomaten gleich neben der Hotel-Lobby. Aber alles in allem wirklich toll gemacht. Gegenüber ist das Tresure Island… Das wirkt im Gegensatz zum Wynn wie ein riesen Kitsch und läd gar nicht mehr ein zum reingehen. Und so schlendere ich weiter nach vorne… Beim Venizian kommt man nie vorbei, ohne sich an der genialen Aussenanlage mit ihren umherfahrenden Gondeln aufzuhalten. Zum ersten Mal schaue ich ins Caesar's Palace rein. Wow, das sieht ja auch sehr majestätisch aus. Klasse.
Das Linq hat jetzt dahinter ein Riesenrad stehen. Und bis zum Riesenrad gibt es auch so eine Zipline, auf der die Leute in gutem Tempo durch die Gasse der düsen. Im Flamingo schaue ich mir im Hotel Garten die echten Flamingos an. Gegenüber springe ich noch kurz ins Bellagio rein. Ist auch ein schickes Luxus-Haus. Vor dem Eingang stehen gleich ein paar Strech-Limusinen. Dann kommt Paris. Jetzt muss ich doch mal auf diesen Eiffelturm hinauf. Witzig ist, dass drinnen die Grundpfeiler des Turmes mit eingebaut sind. Sieht echt gut aus. Von oben hat man einen spitzen Blick ringsherum. Und direkten Blick auf das Billacio, wo ich mir eines der Wasserspiele anschauen. Doch der Wind bläst wie verrückt, ich muss wieder runter. Inzwischen dämmert es schon… Die Zeit vergeht so schnell. Noch ein Stück weiter nach hinten komme ich beim Cosmopolitan an. Dort drin ist passend alles genau so glitzermässig, aber nicht kitschig, eingerichtet. Direkt dahinter ist das Waldorf Astoria, wo ist oben drin eine Hotelbar gibt, bei der man auch eine ganz nette Aussicht hat auf den Strip. Langsam werde ich müde. Es ist wieder so frisch, es windet, und irgendwie sieht die ganze Menschen schau auf der Strasse so aus, als würde es keiner wahrhaben möchten, das ist so frisch ist. Alle trotzdem dagegen und ziehen sich sehr luftig an. Ich dagegen habe schon meinen Schal angezogen. O. k., weiter komme ich dieses Mal nicht mehr. Ich bin zu müde, und schon wieder 12 über Stunden auf den Beinen. Ist ja auch nicht so schlimm. Das eine oder andere kenne ich ja schon bereits. Gut, das war's für heute. Jetzt laufe ich die bis hierher gelaufenen 4 km gerade wieder zurück ins Motel. Am Billa ch'io bleibe ich noch Mals hängen und schaue mir die letzten Wasserspiele des Tages an. Dann aber ab ins Bett. Mit 8 km auf dem Strip ist nun auch genug für heute.
Neon Museum
Auf dem Strip
24.5.19: Das Death Valley & die Route des letzten Drittels komplett ummodeln
Heute fahr ich aus Vegas raus. Es ist T-Shirt Wetter! Ist das nicht gemein? Unglaublich. Ich fahre südlich raus und mache den Abstecher bei diesen bunten sieben Magic Mountains. Aus der Ferne sieht das schon künstlich witzig aus. Von daheim gesehen, kann ich die Umrandung der Plastik Umzäunung nicht verstehen. Das passt gar nicht zu diesem künstlerischen Bild. Egal. Nun zerschmettere ich mir erst einmal den Kopf, wie ich mich denn heute entscheiden soll, was mit meiner Route passieren wird. Die nächsten beiden geplanten Stopps nach dem Desth Valley, sind die 'Mammoth Lakes' (heute Schnee, -1° und morgen wechselhaft bei einstelliger Temperatur) und danach der 'Yosemite National Park', Fr/Sa/So Regen bei durchschnittlich 12°. Oh je! Wie mache ich das nur? O. k., jetzt fahre ich auf alle Fälle zwei Stunden rüber zum Death Valley, dann schaue ich weiter. Das Wetter ist hier zumindest heute warm und grösstenteils sonnig. Es ist genau Mittag. Für die wichtigsten Sehenswürdigkeiten im den Park habe ich Zeit. Dante's View: eine Aussichtspunkt-Terrasse auf 1.669 m Höhe. Ein wahnsinns Blick auf das Tal, wenn auch die Sonne etwas ungeschickt steht bzw. blendet, merkt man, wie weit und Das alles ist. Der Zabriskie Point: ein unglaublicher Aussichtspunkt mit seinen bizarren Erosionslandschaften vom ehemaligen Lake Manly. Dann das Highlight, Badwater: das ist der tiefste Punkt Nordamerikas. Ich stehe hier 85,5 Metern unter dem Meeresspiegel. Irre, nicht? Dieser grosse Platz ist übrigens ein Überbleibsel des Sees Lake Manly. Was mir hier auffällt, wie sonst noch nicht auf diese Reise, dass hier unglaublich viel deutsche Touristen unterwegs sind.
Hier Fälle ich meine Entscheidung, was das letzte Drittel meiner diesjährigen USA Reise angeht. Wenn ich nicht mehr unbedingt in den Winter hinein fahren möchte, muss ich nun anstelle weiter in die nördliche Richtung, besser zur Westküste fahren... und so ändert sich meine Route, die bisher aussah wie eine unförmige null, in eine 8. Die Pazifikstrasse werde ich nun gestückelt fahren müssen und grossteils auch ungeschickterweise von Süd nach Nord. Ich schaue aber nochmals das Wetter an, (als ob es sich ändern würde, weil ich's zum zehnten Mal reinschaue! 🙃 Tja, das ist jetzt auch was Neues, den Plan umzuwerfen! Widerwillig setze ich mich nun ins Auto und fahre für die nächsten 5-6 Stunden in die Nacht hinein in Richtung Westen. Bevor die Nacht anbricht, komme ich noch zufällig an dem an. Der Sanddünen vorbei. Für ein paar Fotos reicht es noch, dann geht's aber auf zur langen Fahrt.
Dieses Death Valley hat eigentlich nichts - und doch ist es so abwechslungsreich und sehenswert...
Ich halte länger durch , als gedacht...Jetzt ist es aber halb 1 Uhr nachts und brauche nun meinen Schlaf.
Seven Magic Mountains
Death Valley
Routenönderung - aus ner Null wird ne Acht
25.5.19: James Dean Memorial Junction - Ankunft an der Westküste & das mittlere Stück des Highway No 1
Ich erwache und sehe doch glatt keine einzige Wolke am Himmel! Morgens um 7 keinen Wind und schon so milde Temperaturen, dass ich im T-shirt raus gehen kann. Kaum zu glauben!!
Ich fahre weiter in Richtung Westküste. Vorbei an Weiten von Obst- und Farmland fahre ich, ganz ohne Umweg auf direkter Strecke, bei der Landstrassenkreuzung bei Cholame, an der Unglücksstelle vorbei, an der James Dean den tödlichen Autocrash hatte. Ein Schild 'James Dean Memorial Junction' erinnert daran. Am Ortsrand gibt es noch ein Denkmal, das wohl ein grosser Fan für ein Haufen Geld hat anbringen lassen.
Ich fahre weiter... keine 5 Minuten später sehe ich von weitem über den Hügeln heftige dicke Nebelschwaden. Das kann jetzt aber nicht wahr sein, oder? Na zumindest kein Regen, doch dafür nieselt es wie verrückt. Besser wie dem entkommen Winter, aber so stand das nicht direkt auf dem Programm 🧐. Ich hoffe, die kleinen blauen Lücken dazwischen, werden sich nach dieser Hügellandschaft an der Küste wieder ganz öffnen. Denkste! Alles im Nebel hier in Morro Bay. Verfluchtes Wetter!!! Die WetterApp meint, es bessert sich bis zum frühen Nachmittag. Na dann mal sehen...! Ich nutze nun die paar Stunden für die Reiseberichte und Fotobearbeitung. Fast auf die Minute um 14Uhr wird's freundlich. Allerdings bleibt's frisch. Also gut, mit dem halb gutem Wetter fahre ich nun mit etwas klarerer Blicksicht am Fischerhafen vorbei und dann auf den Highway No. 1 entlang des Pazifik hinauf in den Norden. Diese Strasse ist wunderschön, mit spektakulären Ausblick können. Es ist wahnsinnig viel los auf dieser Küstenstrasse, in beiden Richtungen, das hätte ich jetzt nicht gedacht. Zumal ich jetzt schon sehen kann, dass der Blick in den Norden schon wieder diesig und wolkig ausschaut, im Gegensatz zu den entgegenkommenden, die noch den blauen Himmel entgegen fahren. Gleich anfangs komme ich an den 'Ragged Point', wo man von einer Anhöhe Hunderte von Seeelefanten an ihrem Strandabschnitt erleben kann. Dann geht's weiter. Schade, dass das tolle saftige Grün, wie hier neben den Strassen und auf den Hügeln wächst, nicht so kontrastreich zu sehen ist. So bringe ich leider vernebelte und blasse Erinnerungsfotos von der eigentlich schönsten Strasse Amerikas mit nach Hause. 😕 Dennoch gibt es ein paar Stellen, an denen es sich doch lohnt auszusteigen, die Aussicht zu geniessen und ein paar Fotos zu machen. An den einzelnen Parks & Campgrounds stehen unmengen an Autos und die Leute sind alle auf Sightseeingtour, Amis und Touristen vom Rest der Welt! Gegen frühen Abend komme ich zur bekannten 'Bixby Bridge'. Ach du grüne Neune, einen Haufen Verkehr, Stau und, und das alles nur, weil alle ein Foto von dieser Stelle mit der Brücke machen möchten. Ich erwische eine frische Parklücke. Auch wirklich zu schade, dass die Sonne nicht ein schönes Licht dazu beitragen kann. Eine freundliche Inderin tauscht mit mir die Fotoapparate und wir knipsen uns gegenseitig ein Erinnerungsfoto von uns. Es wird immer trüber. Auch In südlicher Richtung sieht es schon nicht mehr so blendend aus. Es soll ja morgen wirklich überall regnen. Von daher werde ich morgen - wohl oder übel - sowieso wieder einen "freien“ Tag haben.
So, nun habe ich dieses grössere Mittelstück der Pazifik Strasse im Schnellverfahren abgekanzelt. Ich fahre jetzt rechts raus und mach eine Übernachtungspause.
Zur James Dean Jct
Nach Morro Bay
Hwy No 1
26.5.19: Carmel-by-the-sea
Nein, ich möchte nicht mehr über's Wetter reden, doch wie es eben ist, beeinflusst es meine Reise jeden Tag auf's Neue. War's wirklich richtig, so zu entscheiden? Ja... denn Schnee sollte es dich nicht sein. Lieber dann - so wie 90% meines diesmaligen USA-Aufenthaltes - ein bissl (zu) frisch und täglich minimum ein paar Regentropfen..!
Wie angesagt, ist es seit der Nacht immer wieder am Regnen. Ich sitze wieder mal im "Sessel" alias Beifahrersitz und mache Fotos/Berichte. Nach dem Mittag werden die Niederschläge weniger - welch ein Wunder! 15 Grad, aber grössere sonnige Abschnitte. Aha. Ich fahre weiter entlang des Hwy No 1 nach 'Carmel-by-the-sea. Vor dem Ortseingang halte ich an einem Strand Abschnitt. Hach, die Luft tut ja so gut hier. Ironischerweise, wie es natürlich nicht anders sein kann, stehe ich keine 2 Minuten im Sand und es fängt an zu tröpfeln. Das geht nur kurz, doch ich fahre nun in den hügeligen Ort hinein. Das ist ja richtig herzig hier. So habe ich mir das gar nicht vorgestellt. Es scheint so, dass die Menschen ihre Häuser in einen Wäldchen hineingebaut haben. Ganz passend dazu und richtig schön anzusehen, sind dazwischen die einzelnen Fairytale-Häuschen. Wie im Märchen. Die Stadmitte hat ein ganzes Quartier mit mit Geschäften, Restaurants, und Cafés. Ein buntes Treiben. Links und rechts von der Strasse sieht man dafür nur Blech auf vier Rädern stehen. Es ist unheimlich viel los. Die Menschen, die sich hier aufhalten (Einheimische wie auch Touristen), haben dem Anschein nach wohl alle das nötige Kleingeld zum Leben. So ist auch das Flair in diesem Ort. Es ist erholsam, obwohl viel los ist. Mir fällt gerade ein, dass die Amis am Montag ihren Memorial Day haben. Das heisst, sie haben ja jetzt sowas wie Ferien, ein langes Wochenende. Ich belese mich über das Städtchen und staune: Der Hemmingway hatte hier auch schon gelebt, sonstige Promis kommen gerne hierher und gerade vor 2 Wochen ist hier Doris Day im Alter von 97 Jahren an Lungenentzündung gestorben. Clint Eastwood war hier von 1986-1988 Bürgermeister....stimmt, das weiss ich sogar! Beide sind u.a. Inhaber von exquisiten Hotels, die nur ne knappe Meile voneinander entfernt sind. Wer mal kommen möchte: 'Cypress Inn' (von Doris) - hier sind aktuell Blumensträusse und Anteilnahmen vor dem Hotel & die 'Mission Ranch' (von Clint) - eine hübsch gelegene kleine Hotelanlage. Am Ortsrand steht die recht schöne 'Misión de San Carlos Borromeo de Carmelo'. Man sagt, sie sei die schönste restaurierte Basilica Kaliforniens.
Gegen Abend geh ich was essen und lasse mich vom morgigen Wetterfrosch wieder überraschen.
Carmel-by-the-sea
27.5.19: Monterey & weiter auf dem Hwy No 1 nach San Francisco
Grössere sonnige Abschnitte und sehr bissiges Lüftchen bei 16Grad
Monterey, von S.F. aus der erste bekannte Punkt der Küstenstrasse Hwy 1. Eine kleine Hafenstadt mit einer Fisherman's Wharf und einer bekannten Meile namens Cannery Row. Das war einst Zentrum der Sardinenverpackungsindustrie. In umgebauten Fabriken sind hier Souvenirläden, Fischrestaurants und Bars....sieht nicht schlecht aus. Bissl touristisch, aber heute ist ja zusätzlich der Memorial Day, an dem sowieso alle Amis auf den Strassen unterwegs sind.
Es ist Mittag, und ich plane jetzt die Weiterfahrt in Richtung Norden. Vielleicht habe ich ja heute Glück, und die sonnigen Abschnitte bleiben erhalten. Aber denkste, bei mir doch nicht… Und schon gar nicht wenn ich wieder auf der Küstenstrasse Nummer eins unterwegs bin. Wie die letzten Tage habe ich hier das gleiche Bild. Also grau. Es windet wie verrückt. Mit kleineren Pausen komme ich am frühen Abend in San Francisco an… Und mit der Ankunft erhalte ich bei der Einfahrt in die Stadt die Sonnenstrahlen! Wenigstens beschert mir diese Abendsonne auf dem zugesteuerten Parkplatz einen tollen, freien Blick nach links zur Golden Gate und ein schönes Licht nach rechts zu meinem morgigen Besuch, auf Alcatraz. Der Wind bläst mich gleich von der Stelle. Nun werde ich dann nur noch an meinen Schlafplatz fahren..!
P.S. Ein heutiges Highlight: keinen Regen!!
Monterey
Auf der Küstenstrasse nach San Francisco
28.5.19: Alcatraz & Sacramento
Um 8.45Uhr geht meine Fähre zur berühmten Gefängnisinsel Alcatraz. Frische Francisco-Luft bei heiterem Wetter (das ja sehr wichtig ist für die Besichtigung von Innenräumen..🙄). Hm...
Die Überfahrt geht
gerade mal knapp 10 Minuten. Für eine Earley Bird Tour ist ganz schön was los hier. Die Masse steigt aus und es begrüsst uns ein älterer Herr, der ein bisschen etwas Von seiner Geschichte
erzählt. Es ist kein anderer als der ehemalige Häftlinge mit der Nr. 1259, der als heutig 80-jähriger immer noch gerne auf die Insel kommt und sein Buch promoted, das er über seine Zeit hier im
Gefängnis geschrieben hat. Ich erinnere mich, von ihm schon gehört zu haben. Ein recht witziger älterer Mann ist das. Im Gefängnis selbst erhalten wir einen Audio Kopfhörer, das uns durch das
gesamte Gefängnis führt. Ex-Häftlinge und frühere Beamte erzählen auf dem Band ihre Erlebnisse und Geschichten, die natürlich interessant und äusserst mitreissend sind. Von Feind- und
Freundschaften, den Gefängnis-Regeln und Alltag, bis zu den erlebten Ausbruchsversuchen. Unbeschreiblich ist das alles hier. Ne schöne Aussicht hatten sie ja - sofern sie mal zum Fenster kamen
oder es sich verdient haben, auf den Aussenplatz gehen zu können..! Meine Bilder sprechen für sich - auch wenn man es nicht so rüber bringen kann, zumal ich ja die Geschichten direkt über`s Ohr
mit den jeweiligen "Tatorte" im Gefängnis als Erzählung erleben kann. Vielleicht wäre ein Buchkauf zuhause nicht schlecht.
Ich halte mich schon 3 Stunden auf der Knast-Insel auf und bin noch nicht einmal um die gesamte Insel herumgelaufen. Zudem sind inzwischen doch noch doppelt soviel Touristen auf Alcatraz gekommen, was sich schon vor der Linse bemerkbar macht. Werde jetzt auch nicht mehr bleiben, denn mir kreist schon wieder der Gedanke, wie ich am besten mit dem Wettervorhersagen und meinem Besuch im Yosemite Nationalpark arrangieren kann. San Francisco selbst muss ich nicht noch mal anschauen, das kenne ich schon. Zudem ist es mir hier zu windig. Ich setze mich ins Auto und fahre den Bogen über die Hauptstadt des Staates Kalifornien, Sacramento. Knapp 3 Stunden nur zäh fliessend der Verkehr oder sogar Stau das ist nicht zu fassen. Und Sacramento selbst: meine Güte, das muss man nicht auf die Liste schreiben. Der äussere Rand sieht ziemlich unseriös aus, also keine Stadt zum Wohl fühlen. Der Ortskern mit seinen einzelnen halbhohen Hochhäusern, ist sehr ruhig und das einzig sehenswerte, das Historic Downtown, ist eine leergefegte Strasse mit schön renovierten Häusern im Western Style. Nein, diese Stadt muss man nicht haben. Zudem ist es hier - ohne ein Lüftchen - auf das Grad genau, also mit 32, doppelt so warm als in San Francisco. Das kann ich nun auch nicht mehr gebrauchen. Na ja..! Der Witz ist, dass es drüben, im 2Std. entfernten Nationalpark, zwar 10° wärmer ist als die letzte Woche, aber immer noch mit knapp 20° meist der Regen aktiv ist! Deprimierender ist aber, dass die Vorhersage auf besseres Wetter genau Anfang nächster Woche sein wird, (mit über 25°!), also dann, wenn ich das Land wieder verlassen werde. Haha! Doch so soll es wohl sein und ich mache selbstverständlich das Beste daraus 😉
Alcatraz
Sacramento
29.5.19: Yosemite NP, Tag 1
So, heute geht's nun zum Yosemite NP. Laut Vorhersage kann ich in den nächsten Tagen jeweils zwischen 13 und 17 Uhr mit Regen rechnen, ansonsten soll es okay sein. Da bin ich gespannt. In der Früh um 6.30Uhr stehe ich unter der Dusche, dann kaufe bissl Proviant für's Camping und tanke. Die restliche Fahrt zum Eingang dauert noch etwas mehr als 2 Stunden. Dann mal los...
Am Vormittag, bei gutem Wetter, komme ich an. Nach dem Parkeingang fahre ich noch eine Weile am Merced River entlang, der durch das schmelzende Wasser ne extreme Strömung hat, in den Park hinein. Weil ich von der Westseite komme, nehme ich mir zuerst diesen Teil des Parks vor. 1. Stopp: Tunnel View. Ein cooler Blick auf einen grossen Teil vom Valley, inklusive Wasserfälle und dem einen Berg 'Half Dome'. Weiter geht's zum 'Glacier Point'. Durch die ewig lange Autoschlange, die sich wartend vor dem bereits vollen Parkplatz nur stückchenweise vorwärts bewegt, brauche ich ne Dreiviertelstunde. Es liegt alles etwas hoch und sehe links und rechts von der Strasse noch Schnee liegen. Die Aussicht ist jedoch jede lange Anreise wert. Ich freue mich und geniesse die Aussicht. Bald kommen auch schon die ersten Regentropfen. Ist ja schon okay, bisher hatte ich Glück und der Regen war bestellt..! Ich mache mich auf den Rückweg. Während ich losfahre, gibt es dicke Schneetropfen und innerhalb 5 Minuten ist die Strasse weiss! Und das bei -3Grad!! Krass. Ich fahre langsam weiter und nach einer halben Stunde habe ich wieder kleine Auflockerungen und habe bald wieder um die 16Grad angezeigt. Prima. Der nächste Stopp auf dieser Seite ist der 'Mariposa Grove'. Hier sind die Mammutbäume, also die grösste Bäume weltweit. Sie werden über 3000 Jahre alt und werden über 91m hoch. Die Distenzen im Park sind weitläufig. Bis hierher sind es etwas über 1 Std Fahrt - mein Hintern macht schon weh vom ständigen Sitzen heute!
Diese Giganten sind schon ne Wucht. Die sind so dick und hoch, dass man das kaum auf's Foto bekommt.
Der Tag heute geht in null Komma nichts vorbei. Jetzt ist es schon Abend und an der Zeit, meinen Schlafplatz zu sichern.
30.5.19: Yosemite NP, Tag 2
Der Tag beginnt mit Sonnenschein!!
Heute mache ich die Wanderung am 'Mist Trail'. Dieser führt entlang dem Merced River steil hinauf zum 'Vernal Fall' und rüber zum 'Nevada Fall'.
Aber zuerst mache ich noch einen kurzen Spaziergang bei diesem herrlichen Wetter und habe tollen Blick auf den Yosemite Fall!
Also ausgeschildert ist der Park nicht bis ins Detail. Den Parkplatz für den Trail muss ich suchen - dem offline-Navi-App sei Dank. Und vom Parkplatz aus ist nicht mal eine Beschilderung, wo der Trail überhaupt beginnt. Ich frage nach und bekomme gleich bescheid. Dann hänge ich mich an eine kleine Gruppe hinten dran und laufe ich los. Bis zum Startpunkt muss ich schon 1km laufen... Jetzt geht's nur noch bergauf. Nach 44min stehe ich auf einer Brücke mit Blick zum breiten Vernal Fall. Ist schon noch ein keines Stück zu laufen! Weiter bergauf. Es ist nochmals ne halbe Stunde vergangen, bis ich jetzt bei den steinigen Treppen (im ganzen übrigens an die 600 Stufen!) hinaufklettere. Der Wind spritzt das Wasser wie ein starker Nieselregen vorüber. Schnell die Regenjacke anziehen. Der Wasserfall ist wuchtig, hoch, laut und toll anzusehen. Mit der Sonne kommt ein schöner Regenbogen zustande. Ein Blick zurück und ich sehe die anderen Leute wie bei ner Ameisenbahn hoch laufen. Oben ist eine Plattform, wo sich alle angereisten jetzt zum Vesper hinsetzen und erreichtes Ziel geniessen. Ich esse auch einen Snack. Dann laufe ich weiter zum Nevada Fall. Dieser liegt nur noch etwa 1 km weit entfernt. Ich bin zwar etwas weiter entfernt, doch auch hier wird's durch den Niesel nass. Es ist schon wieder 14Uhr. Langsam mache ich mich nun wieder auf den Rückweg. Der Rundweg führt oberhalb des Vernal falls vorbei und ich habe nochmals einen Wahnsinnsblick auf diesen 317 Meter hohen Wasserfall. Nach etwa 1 Stunde komme ich wieder auf das erste Wanderweg Stück. Ich staune, wie steil das alles ist und ich das vorhin ohne weiteres hoch gelaufen bin.
Es ist nun 17Uhr und ich bin k.o. Wie vorhergesagt, kommen langsam aber sicher die Regenwolken rübergezogen. Ein Gewitter kommt auf. So habe ich doch nun zwei volle ganze Tage mit meinen gewünschten Punkten und tatsächlichem Glück mit dem Wetter hier drin im Park verbracht.
Ich fahre noch eine Weile durch den Park. Das Wetter wechselt nach jeder Meile zwischen Regen, Schneeregen und Sonnenschein.
Ein kurzer Check auf meinen Routen-Programm und das Wetter. Soll ich noch eine Nacht bleiben oder nicht? Man könnte hier ja gut ne ganze Woche verbringen. Überall entdeckt man durch das Schmelzwasser immer wieder neue Wasserfälle!
Morgen soll es schon am späten Vormittag wieder Regnen. Irgendwie schade. Also lasse ich die zusätzlichen Sightseeing-Punkte und fahre ausserhalb vom Park an einen Schlafplatz. So kann ich morgen wieder an den Hwy No 1 anknüpfen und den letzten Teil bis nach L.A. fahren.
31.5.19: Zurück zur Westküste
Noch etwa 3 Stunden liegen vor mir, um wieder an den Hwy No 1 anzuknüpfen und den südlichen, letzten Teil nach L.A. (wie im ursprünglichen geplant) zu cruisen.
Im Verlauf der Fahrt kreuze ich die Strasse von letzter Woche und komme wieder am Unfallort von James Dean vorbei. Da ist wohl jemand da gewesen und hat einen frischen Kranz abgelegt.
Ich steuere zuerst das nette Örtlichen 'San Luis Obispo' an, der eine 'Bubblegum Alley' hat. Ein Gässchen nur mit Kaugummi an den Wänden. Ist zwar nicht sehr appetitlich, aber dennoch besonders...da klebe ich meinen grad auch dazu!
Nun zur 12 Meilen entfernten Westküste! Bisher sehe ich noch keine Nebel- oder Regenwolken.
Ich komme diesmal direkt unterhalb von Morro Bay an die Küste. Nach 'Pismo Beach'. Und was macht die Sonne? Klar, sie versteckt sich hinter einer breiten Wolkendecke!! Was sich in 20min alles ändern kann! Zwar kein Regen, aber mit 16 Grad muss ich mich zufrieden geben.
Ein kleiner Spaziergang zum Pier nehm ich mit. Dann fahre ich weiter. Es geht nun etwa 10 Minuten ins Landesinnere - und schwups habe ich blauer Himmel in 25Grad. Oh man! Dort nimmt's mich wunder, was man von Michael Jackson's ehemaliger Neverland Ranch sehen/besuchen kann. Ein Stück bei 'Los Olivos' ins dortige gepflegte Hinterland und schon komme ich mitten auf dem Weg mit der kleinen Abzweigung per Stoppschild vor dem Einfahrtstor zum Stehen. Wie geahnt, nix mehr.
Ok, dann fahre ich wieder weiter. Es folgt nach ein paar km 'Solvang'. Was für ein Charakterwechsel. Plötzlich bin ich in Europa, oben im Dänischen. Fachwerkhäuser & Windmühlen stehen hier aneinander gereiht. Der Ort wurde übrigens auch tatsächlich einmal von Dänen gegründet, ich meine im Jahr 1911.
So, hier werde ich mich hinsetzen und dann den Tag zu Ende gehen lassen.
Nach San Luis Obispo
Pismo Beach
Ehem. Jackson-Gegend & 1 Foto vor dem Tor nach seinem Tod
Solvang
1.6.19: Santa Barbara, Malibu & Santa Monica
Schon wieder Juni!
Wie gestern noch der Tag mit Sonnenschein endete, habe ich heute wieder eine weisse Wand am Himmel. Ich fahre zuerst nach Santa Barbara. Tja, was soll ich sagen...viel Palmen, nen schönen Pier, aber graues Meer und weiss-grauer Hintergrund. Top! Ich spaziere am Pier entlang und habe schon ein trostloses Gefühl. Ich steige ins Auto und fahre die Küste nach Süden weiter. In Malibu bleibts zwar diesig, aber die Sonne drückt sich ein ganz kleines bissl durch. Hier beobachte ich die Surfer, die auf ihre beste Welle warten. Ein Stück weiter vorne halte ich nochmals an, weil ich im Ozean ein Rudel Delfine sichte. So schön, die springen als im die Luft und krieg so auch das eine oder andere mal einen Saltoversuch als Schnappschuss drauf!
Nun etwas essen und dann weiter nach Santa Monica, meinem liebsten Ort an der Westküste.
Hier sieht's wieder freundlich aus. Ein paar Sonnenstrahlen kommen zum Abend - das ist schön!
Santa Barbara
Malibu
2.6.19: ...zurück zum Anfang
Den Tag lasse ich mal ganz entspannt angehen. Am Nachmittag checke ich mal wieder in einem Hotel in L.A. Downtown ein.
Zuerst aber einen Kaffee trinken und meine Wäsche waschen.
Derzeit sind ist es noch bewölkt - was sonst!
Die Wäsche ist fertig. Nun bummle ich durch die Einkaufs-Passagen in Santa Monica. Einfach gemütlich hier. Am Nachmittag wird's etwas freundlicher. Es ist Sonntag und alle sind unterwegs, Beach & Pier sind überfüllt, das hebe ich mir für morgen auf.
Nun fahre in nach L.A. rein - zurück zum Anfang. Mein Hotel ist mitten drin und hat ein tolles Rooftop. Das wär ja was zum chillen! Doch zu meinem Reise-Glück regnets zwar nicht, aber dafür hat das Rooftop am Abend wegen einer Privat-Veranstaltung geschlossen. 🙈 Mich wundert nichts mehr! Allerdings lasse ich es mir nicht ganz entnehmen und gehe am frühen Abend trotzdem hinauf. Die Angestellten sind noch am Vorbereiten und somit kann ich ein paar Fotos in einer beinahe Einsamkeit dort oben knipsen. Dann gehe ich eben in die Hotelbar, um ein teures Bierchen zu gönnen.
Santa Monica
Freehand Hotel L.A.
3.6.19: Zwischen den Seelen von Marylin Monroe und Hugh Hefner
Der letzte Tag der diesjährigen USA- Reise bricht an. Frühstück und los. Noch ist die Sonne hinter den Wolken versteckt. Ich fahre zum 'Westwood Village Memorial Park Cemetery'. Ein relativ kleiner, zwischen Hochhäusern versteckter und unglaublich ruhiger Ort inmitten der Metropole von L.A.. Hier sind einige der grössten Berühmtheiten aus Film, Fernsehen und Wirtschaft beerdigt. Ich schaue mich nach Marilyn Monroe um und hab sie nach 2 Minuten gefunden. Die Blondine hätte ja vorgestern ihren 93. Geburtstag gehabt...da ist alles mit frischen Blumen vollgestellt! Hugh Hefner (der Marilyn als allererstes Häschen auf der Titelseite seines Playboy's hatte) und der direkt neben ihr seinen Platz hat, ist gar nicht richtig zu sehen. Auf diesem Friedhof braucht man nur durchlaufen und kommt automatisch an den Gräber von bekannten Leuten wie Peter Falk, Jack Lemon, Dean Martin und vielen anderen vorbei.
Jetzt kommt langsam die Sonne. Es wird zwar kaum 20 Grad, aber das ist doch schon mal sehr gut. Besser spät als gar nicht. Ist eben nur ein kleiner Vorgeschmack auf das Wetter, das ab Mitte der Woche stets besser werden wird. Schön für die Urlauber, die jetzt erst ihre Ferien haben.
Nun fahre ich raus zum Santa Monica Pier, dort ist es ganz nett und werde den Tag dort
bleiben und relaxen. Hier endet bzw. geginnt übrigens die Route 66.
Also gestern war ja die Hölle los - und heute sind's aber auch recht viel, die unterwegs
sind. Na dann... so wird es auch Abend werden. Ich verbringe eine ganze Zeit damit, die Menschen zu beobachten. Es sind auch immer einige etwas speziellere Menschen unterwegs. Die Zeit vergeht
schnell. Es weht wieder ein frisches Lüftchen und bringt manche Wolken mit. Dennoch gehen die hartgesottenen ins Wasser. Ich dagegen ziehe mir schon das Jäckchen an. Am Strand spaziere ich noch
durch den Sand, der von der Sonne noch leicht erwärmt ist.
Dann gehe ich ans Auto...so lange es noch hell ist, packe ich meinen Koffer zusammen, denn morgen früh hebe ich ja schon um 9Uhr nach Calgary ab.
Dann wäre es damit wieder mal gewesen mit meinem Ami-Rosdtrip...!
Pierce Brothers Cemetery
Am Pier & Beach von Santa Monica
4.6.19: Ankunft in Canada
Um 5Uhr mache ich mich fertig und fahre an den Flughafen...
Nur 10Minuten sind seit dem Start vergangenen und die permanente Wolkendecke hat ein Ende. Wir fliegen quasi meine letzte Woche grad wieder zurück. Ich kann fast noch das Yosemite Valley sehen, doch dann geht's schräg rüber. Die ganzen restlichen 2,5 Stunden kann ich bis zum Boden runterschauen. Alles wolkenfrei! Das bleibt auch in Calgary so - wunderbar! Im Flughafen wird jeder vom Bodenpersonal (im Dress mit Cowboyhut) mit einem 'Welcome to Calgary' begrüsst. Ist schon anders wie bei meinen Amis - Ist eben Canada! Ich muss die Uhr 1 Stunde vorstellen, habe also heute leider eine Stunde Verlust.
Doch die Einreise, das Gepäck und den Mietwagen hab ich innerhalb 45Minuten!
Jetzt geht's los. Direkt über 'Canmore' nach 'Banff'. Hach ist das schön hier, alles so natürlich, ordentlich und sauber. Ich fahre auf die Rockies zu.
Irgendwie muss ich mich doch noch bissl akklimatisieren. Aber im Positiven.
Nach der Durchfahrt in Canmore bin ich um 16.30Uhr in Banff. Herrlich! Es ist schön, nach geschlagen 10Jahren wieder hier zu sein. Das Stadtbild ist geblieben, nur ein paar neue Objekte gibts inzwischen.
Ich checke ein und laufe durch den Ort spazieren. Ich sehe auch schon den ersten kleinen Hirsch.
Schade, auch hier kommen gegen Abend schon bissl die Wolken (soll ja wieder eine Tief-Phase kommen). Naja, solange es morgen noch okay bleibt, passt das schon. Möchte morgen noch nach 'Lake Louise' und den 'Yoho NP', bevor es in die 'Kapristo Lodge' zu Roswitha nach Golden geht.
5.6.19: Banff, Lake Louise & ein Stück durch den Yoho NP
Der Westen Canada's.
Doch nun nehme ich einen Kaffee to Go und setzte mich, wie damals als, an den Bow River.
Als nächstes mache ich einen Spaziergang am Bow River Trail entlang. Inzwischen sind Zäune aufgestellt, dass wohl niemand mehr so dicht an die Strömung gelangt. Doch das Wildlife ist nach wie vor gegeben. Immer wieder sieht man Elche und Hirsche. Ist ja auch mitten in schönster Natur hier!
Irgendwie sind echt viel mehr Menschen unterwegs -obwohl es ja "nur" 10 Jahre später ist. Ok. ...Jetzt fahre los und komme auf meinem Weg in bzw. am Lake Louise vorbei. 1 Std Fahrt.
Ach herrje, in dem Ort gibts auch Baustellen und wahnsinnig viel Touristen. Da war zwar immer was los, aber sooo viel, dass sogar auch Shuttlebusse fahren müssen, ist mir nicht in Erinnerung. Ich ergattere einen Parkplatz unweit vom See. Ui, kalt ist es hier. Naja, auch die Sonne hat sich verabschiedet. Es liegt Schnee auf den umliegenden Bergen und der Gletscher ist auch noch zu sehen. Das ist natürlich überhaupt kein Vergleich mehr zu damals. Menschenmassen und dazu dichte Wolkendecke - vorbeiritt der früheren Idylle. Jeder - natürlich auch ich - hängt ganz vorne am Ufer, um niemand vor die Linse zu bekommen.
Hier beim Cafê bleibe ich nur noch zum Mittags-Snack und düse etwa 30 Minuten weiter und komme zum Yoho NP. Wettertechnisch wird's in meinem Revival nix mehr werden. Egal, bin ja inzwischen an das Wetter gewöhnt. 🙃
Hier verweile ich dennoch an machen Plätzen und am 'Emerald Lake' stehen sogar Omnibusse!! Das ist ja verrückt. Die Inder kommen hier auch schon im Rudel - die Asiaten halten gar nicht mehr mit. Deutsche und paar Schweizer sind u.a. auch hier.
Nun gut, das Jahr 2009 mal ausgeblendet, gefällt mir dieser Tag dennoch ganz gut.
Nun werde ich ins Hostel gehen und in den Abend relaxen.
06.06.-11.06.19: Kapristo Lodge
Ich fasse diese Zeit nachträglich zusammen....zum einen, weil es rasand schnell verging und zum anderen, weil es keine täglichen Abenteuer-Aktionen mit Wetter-Vorsicht gab.
Wir hatten eine schöne, lustige Zeit zusammen und haben uns über ein Wiedersehen nach glatt 10 Jahren sehr gefreut. Der Alltag ist nach wie vor derselbe. Und wir konnten es gar nicht glauben, dass es doch schon so lange her ist. Es kam uns eher halb so lange vor, als wir uns letztals gesehen hatten..!