Südstaaten II

Roundtrip vom 04.-25.August 2017

 

 

Meine neuste Reise in die Südstaaten war bereits 2013 schon in meinem Kopf, als ich damals vom 4-wöchigen Roadtrip durch die Südstaaten, inkluxive Texas, zurückkehrte. Ich konnte in dieser Zeit nämlich nicht alle Staaten der „Southern States“ durchqueren und wusste, dass ich irgendwann nochmal kommen müsse.... und so war der grobe „Version Nr. 1“-Plan seither im PC gespeichert.

 

Neu ist, dass es sich zum ersten Mal mitten im Hochsommer ergibt, zu verreisen.

 

Im Raum standen zuerst die Sychellen -> bei denen der August wohl der ungünstigste Zeitraum ist, oder Irland -> drei Wochen sind mir hierfür mit Sicherheit zu lange, Yukon/Canada -> zu der Jahreszeit zu Zweit und mit Camper jedenfalls günstiger und schöner wäre...und so kramte ich aus meinem Hinterkopf die Route der „Südstaaten II“-Tour wieder hervor und schon ging es los mit der Planerei...!

 

Ebenfalls neu ist dieses Mal, dass einige Events, die mich interessieren, zufällig in diesem Zeitraum stattfinden, die ich mit einbaute und sich so ein Rundreise-Tagesplan entwickelt hat. Das hatte ich so auch noch nie – und ich bin sehr gespannt, wie sich die nächsten 3 Wochen realisieren lassen.

 

Ach ja, neu (speziell aussergewöhnlich und ohne weitere Worte) ist natürlich auch, dass ich dieses Mal unter der Macht von Donald Duck – entschuldigung, Trump in das Land einreise ;-)

 

 

 

4.August 2017

 

Eigentlich beginnt meine Reise schon gestern.

 

Mit dem Flixbus, der mit 1 Stunde Verspätung am Freiburger Busbahnhof ankam, fuhr ich schon mal relaxed nach Frankfurt. Inklusive Stau vor Bruchsal kam ich mit gesamt 2 Stunden Verspätung in Frankfurt an. Das Hostel liegt nur 5 Gehminuten vom Bahnhof entfernt, sodass ich am heutigen Morgen um halb 7 die S-Bahn zum 15min. entfernten Flughafen genommen habe. Perfekte Lösung. Da bin ich in aller Ruhe, ausgeschlafen und kostentechnisch genau zum selben Preis zum Flughafen gekommen, wie mit dem Zug. Per Zug hätte ich mir gar noch die Nacht um die Ohren schlagen müssen. Zu Frankfurt: also mein Eindruck nachts um zehn, als ich Downtown zur Übernachtungsstätte lief, war nicht sehr berauschend. 40% Business-Leute, die noch unterwegs waren, 40% nicht sehr niveauvolle Personen, 10% Obdachlose und 10% Touristen. Erstaunlich viel Müll auf den Strassen, für deutsche Verhältnisse. Teilweise war mir hier mehr unwohl, als an seltsamen Plätzen der US Staaten – und dies trotz vielen netten Strassen-Restaurants und pompösen Hotels drumherum.

 

Der Verlauf der Kontrollen und Zollabfertigung an diesem Frankfurter Flughafen, gibt mir auch zu denken. Nicht nur in den Duty Free Geschäften, sondern auch beim Röntgen des Handgepäcks, macht das Personal längst nicht mehr einen professionellen Eindruck. Ebenso geht das Prozedere mehr als doppelt so langsam, als bisher. Die Gates (zumindest der American Airlines) sind nicht mehr offen begehbar, sondern gesichert durch eine Glaswand-Schranke. Diejenigen, die online eingecheckt haben (also wie ich), werden angewiesen, am Schalter nebenan noch einige Fragen zu beantworten, wie z.B. Arbeitsplatz zuhause, Länge der Reise, Aufenthaltsorte der Reise. Nun gut. Zumindest sind wir pünktlich abgehoben..!

 

Der Flug ist einer der ruhigsten, die ich erlebte!

 

 

 

Hallo Amerika, ich bin`s wieder!

 

Beim Landeanflug spicke ich aus dem Fenster und es sieht aus wie in Georgia. Viel grün. Bäume aller Art und die Highway sieht aus wie zuhause – nur nicht so stark befahren. Sieht also relaxed aus. Das ist schön!

 

Die Türen des Fliegers gehen in Kürzester Zeit auf und wir können endlich raus. Wir haben Glück, bei der Einreisezoll steht kein Mensch. Im Nu bin ich durch die Kontrolle und da ich mein Trolley als Handgepäck mitschleppe, brauche ich nicht am Kofferband auf mein Gepäck warten. Also auf direkt zum Autovermieter.

 

Kaum gelandet, sitze ich auch schon im Mietwagen. Mein Navi muss nur noch das GPS finden und schon starte ich los!

 

CHARLOTTE in North Carolina - habe gegoogelt:

1. Der Name kommt von Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, der deutschen Gemahlin des englischen Königs Georg III. Charlotte von Mecklenburg-Strelitz wurde durch Heirat mit König Georg III. zur Königin Charlotte von Großbritannien und von Irland, sowie Kurfürstin von Braunschweig-Lüneburg und später Königin von Hannover. Charlotte hat deshalb neben einigen anderen Städten in den USA auch den Spitznamen „Queen City“ - deshalb auch das kleine Krönchen auf dem Ortsschild ;-)

2. Einst Nordkarolina, 1663 als Kronkolonie gegründet und ist nach dem englischen König Karl I benannt!

 

Genug Geschichte.

 

Es hat übrigens eine Affenhitze - an die 40Grad zeigt es im Tacho an!

 

 

Bevor ich in Richtung VIRGINIA losfahre, mache ich einen Abstecher und fahre noch schnell ins 15min. entfernte Downtown. Allzuviel gibt es hier (für mich interessantes) nicht zu bewundern. Doch alles Wichtige ist im Radius von ca 500m zu erkunden.

 

Die Fahrt zur Skyline ist stressfrei. Kaum Verkehr und es macht alles einen „easy“ Eindruck. In der City steuere ich THE GREEN an. Eine kleine Oase inmitten der relativ ruhigen City. Sehr gepflegt. Unweit vom Park gibt es paar Restaurants und Museen.

 

Die NESCAR HALL OF FAME ist ebenso im gleichen Quartier, auf das ich noch ein Auge werfe und von aussen durch die grosse Glasfront die Rennwagen bestaune.

 

 

Danach geht`s in Richtung Bundesstaat Virginia.

 

Der offizielle Name des Bundesstaates: Commonwealth of Virginia Bis zur Unabhängigkeit (mit 12 anderen Staaten!) war Virginia bis1788 eine englisch-britische Kolonie. Bissl über 10% sind deutscher Abstammung und ca. 15% Britisch..!

 

Während der Fahrt in den Norden ist es grösstenteils wie zuhause. Viele Bäume neben der (meist nur 2-spurigen) Fahrbahn und wenn bei der überragenden Weitsicht, denke ich ans Pilzhäusle in Oberrotweil ;-)

 

Ziemlich k.o. komme ich gegen 20Uhr (2Uhr zuhause) im Motel in Blacksburg an.

 

 

 

 

 

 

5.August 2017

 

Natürlich bin ich durch den Jetlag früh wach – und zwar kurz nach 4Uhr. Eine Dusche, bissl Fotobearbeitung und um 6Uhr hole ich mir unten mein Kaffee zum Frühstück. Der Tag erwacht und die Sonne scheint. Es soll an die 26Grad geben...

 

Bis ich mich ins Auto setze, ist es 10Uhr. Ich habe mir einige Prospekte im Hotel mitgenommen und einen kleinen Abstecher auf dem COUNTRY MUSIC HIGHWAY für den morgigen Tag eingeplant.

 

Es geht los zur Story von „Johnny und Baby“ nach Pembroke. Dort steht das MOUNTAIN LAKE LODGE Resort, wo „Dirty Dancing“ gedreht wurde – vor 30 Jahren!! Das stand schon so lange auf meiner Wunschliste, doch nie hatte ich gewusst, in welche Reiseroute ich diesen Punkt einbauen soll. Nun hat es bei dieser Tour reingepasst. Gerne hätte ich hier eine Nacht verbracht, doch das Hotel war zu diesem Zeitpunkt schon lange im Voraus ausgebucht...ab 290 Dollar aufwärts ist man übrigens dabei!

 

Doch alles halb so wild. Ich finde es schön, durch die von abertausenden Bäumen bewachsenen und gepflegten Gegend mit vielen Höfen und Perderanches auf der Strasse zu fahren, die mich nach PEMBROKE führt.

 

Vorbei an einer wunderschönen Covered Bridge, kommt die Beschilderung. Noch 10km auf geteerter Strasse durch den Wald hinauf. Da stand das Hotel auf einmal direkt vor meiner Nase. Wow. Das ist es also.

Die komplette Anlage ist weitläufig und echt super. Da kann man es wirklich aushalten. Ein kleines Häuschen mit Erinnerungen an den Dreh und die Schauspieler, sowie ein Self-Walk-Trail, wo man einige gedrehte Szenen begehen kann. An einzelnen Plätzen steht schön eine Beschilderung zur jeweiligen Szene. Klar, das laufe ich selbstverständlich ab. Erst draussen, dann drin...dort, wo am Ende des Film die Post abging.

Wahnsinn...30 Jahre ist das alles her. Kaum zu glauben!

 

Nach etwa 2 Stunden Aufenthalt mache ich mich langsam auf den Weg in Richtung WEST VIRGINIA zur NEW RIVER GEORGE BRIDGE.

Dieser Staat hat übrigens Mautstellen! Ich verursache kurzum einen kleinen Stau, weil ich die 40Cent nicht passend für den Automaten habe. Also turne ich über die Beifahrerseite aus dem Auto und laufe rüber zum besetzten Kasten, wo mir die nette Dame 1Dollar klein wechselt. Ohne Aufsehen oder etwa ungeduldige Huperei der Wartenden, kann ich wieder über die Beifahrerseite ins Auto springen und die Münzen ins Netz werfen. Grün. Es geht weiter.

 

Diese grösste Bogenbrücke der Welt wurde 1977 erstellt, 924m lang und ist so hoch, dass man den Obelisk aus Washington D.C. plus 2x die Freiheitsstatue übereinander stellen kann... Sieht gigantisch aus. Leider ist der Mid-Overlook zur Zeit nicht zugänglich, sodass man den direkten Blick nicht erhaschen kann. Schade. Doch das, was ich über Biegen und Brechen herausholen konnte, habe ich natürlich geknipst ;-)

 

 

Eines muss ich festhalten. Es ist wunderbar zu sehen, dass die Welt doch noch aus viel Natur besteht. Hunderte von Meilen durch diese Regionen sind komplett von Wald bedeckt. Dazwischen führt der Highway und dazwischen liegen schön verteilt die Häuser und kleinere bis mittelgrosse Orte. Ein richtig schön erhaltenes und flächenmässig überdurchschnittlich weites Land an Grün und bester Natur auf diesem Fleckchen des Landes. -> Info: Bei gleicher Einwohneranzahl passt die Schweiz glatt knapp 3x in diesen Bundesstaat hinein!

 

Der Nachmittag ist in vollem Gange und ich mache mich nun auf den Weg in Richtung Bundesstaat KENTUCKY.

 

Ganz zur Staatsgrenze reicht es mir nicht. Ich mache ca. 20 km eher Halt und gehe schlafen.

 

 

 

-> Fotos Mountain Lake Lodge (Virginia)

 

 

 

-> New River George Bridge (West Virginia)

 

6.August 2017

 

Es ist Sonntag. Mit einem schönen Morgenrot beginnt der Tag. Ich trinke gemütlich meinen Kaffee to Go auf dem  Parkplatz und werde wg. meinem Kennzeichen (North Carolina) von einem typisch lässig einfachen Einheimischen angesprochen...also erzähle ich in Kurzform, wie was und weshalb...und schon fängt er an zu babbeln ohne Punkt und Komma. Die Menschen hier sind tatsächlich alle recht freundlich und ganz nett. Ich lasse ihn fertigerzählen...und falls ich mal wieder komme und irgendetwas brauche, muss ich nur nach "Jack" fragen!! :-) 

 

Heute steht das spontane Programm über einen kurzen Umweg entlang des Highway 23 an. Der Highway und Umgebung ansich sind  zwar nicht gerade spektakulär, aber einige Country-Musiker haben in dieser Region ihre Heimat. Zielort  ist PAINTSVILLE mit seinem "Historic District".

 

Vom Highway aus, sind es nur wenige Minuten ins Hinterland, bis ich das 4000-Seelen-Städtchen erreiche. Es ist inzwischen 10Uhr. Ich fahre durch die Straßen an prächtigen Gebäuden vorbei in Richtung Mitte. Alles äußerst sauber und liebevoll gestaltet hier. Ich stelle das Auto direkt in der Stadtmitte auf eines der vielen freien Parkplätze ab und fange an, das Örtchen zu erkunden. Eines kommt mir seltsam vor: ich stelle fest, dass ich nicht nur der einzige Tourist, sondern auch der einzige Mensch auf der Strasse bin! Was ist denn da los? Alles leergefegt. Kein Geschäft oder Café geöffnet. Ein Restaurant ist geöffnet, doch niemand zu sehen. Eine Person sehe ich drüben laufen...im Hintergrund höre ich 2 Autos, das war's. Es gibt ne Highschool, ein College und zig babtistische und katholische Kirchen, besser gesagt hübsch gestaltete Gebäude. Wie in einem Freilichtmuseum aus ferner Zeit. Hm... langsam dämmert es mir, als sich um 10.45Uhr auf einmal Verkehr bildet! Menschen laufen in Sonntagskleidung auf der Straße...die waren also alle in der Kirche! Aber klar! Denn genau hingesehen, sind die Parkplätze neben den Gotteshäuser prallevoll! 

 

Mensch, das ist ja irre, allesamt in der Kirche.

 

Und es scheint, als wäre ein Gottesdienst zu Ende und ein anderer beginnt. Denn einige laufen direkt die Türen rein. Scheint alles locker zuzugehen. Jetzt höre ich auch Musik. Währenddessen laufen immer wieder Personen rein. Das macht mich neugierig und gehe ebenfalls zur Tür hinein. Im Vorraum bleibe ich stehen und beobachte zur das Stückchen Glas direkt hinein, wie sie am musizieren sind und alle mitsingen. Das rührt mich und bleibe einige Minuten stehen und beobachte das Geschehen!

 

Laut Wettervorhersage kommt es heute noch zum regnen... doch das hält mich nicht ab, noch den auf dem Weg liegenden NATURAL BRIDGE STATE PARK zu besuchen. Die Naturbrücke ist von verschiedenen Punkten aus zu begehen. Ich parke an einer Lodge direkt vor dem Eingang zum Weg am Waldesrand – Glück! Ein Fussmarsch durch den Wald von gesamt 1,5Meilen liegt vor mir. Das ist noch gut zu schaffen vor dem Abend – trotz meiner bekanntlich miserabeln Kondition. Die ersten 200m sind steil und per Treppen begehbar. Der Wanderweg durch den Wald ist abwechslungsreich und schön gestaltet. Nach nicht mal 20 Minuten sehe ich von der Felswand aus, an der ich entlanglaufe, schon den Bogen über mir! Ich laufe darunter durch und sehe auf der anderen Seite die Wahl zwischen einem meilenlangen weiteren Wanderweg oder ich schlängle mich genauso durch einen schmalen Felsspalt am Bogen hinauf auf die Brücke. Natürlich will ich da hoch. Ich schätze, die Brücke ist hier oben etwa so breit wie 2-3 Autos. Mehr nicht. Und ganz typisch ohne irgendeine Absicherung. Das macht mich ganz besorgt, wenn ich die vielen Kinder und Grossfamilien sehe, die hier oben umherlaufen! Die Aussicht ist übrigens absolut wunderbar!

 

Der grosse Fels, auf dem wir uns hier befinden, scheint sich länglich wie ein Halbmond zu ziehen. Denn einige 100m Luftlinie sehe ich einige Leute auf einer Felsplatte, die hervorragt.

 

Ich gehe den Weg ganz über die Brücke und laufe ein weiteres Wegchen (jetzt gesichert) entlang dem Abgrund bis zur Felsplatte. Von hier aus hat man einen ebenso spektakulären Ausblick. Wenige Schritte entfernt, kann man per „Skylift“ runter ins Tal (oder von unten hier hinauf). Ich wähle selbstverständlich wieder den Waldweg hinab.

 

Es fängt schon an zu tröpfeln. Das stört hier wohl keinen Einzigen - manche sind sogar schon mit Regenschirm in der Hand unterwegs.

 

Ein wiederum kurzweiliger und schöner Weg (noch steiler als hinauf), marschiere ich hinab. Es regnet immer stärker. Nur gut, dass mich kaum Tropfen treffen unter den tausenden von Bäumen.

 

Ein kleiner Snack und dann fahre ich bei strömendem Regen nach Lexington.

 

-> Highway 23 - Paintsville

 

 

 

-> Natural Bridge State Park

 

 

 

7.August 2017

 

LEXINGTON, 270.000 Einwohner, die „Horse Capital of the World“. Ja. Das scheint das alles tatsächlich so zu sein. Heute ist es immer noch stark bewölkt und ich mache mich daher gegen Mittag auf den Weg zur original FOUR ROSES BURBON Distillery in Lawrenceburg. Das liegt etwa 30min ausserhalb der Stadt. Kaum aus dem inneren Kern der Stadt raus, sehe ich schon die ersten Pferdekoppeln mit den ewig-langen weissen Holzzäunen. Sieht ja toll aus! Ich fahre weiter. Links und rechts der Strasse gibt es nach und nach nichts, ausser leicht hüglige und sattgrüne Grasflächen, die mit weissen oder schwarzen Holzzäunen umrandet sind. Pferde und edle Farmen sind zu sichten. Ich biege einmal spontan rechts rein ab und bestaune im Schritttempo die Gegend. Wirklich edel. Pompöse Höfe und zig Pferdeboxen sind zu sehen. Da sind also die ganzen Pferdezüchter, millionenschwere Hengste und deren Besitzer zuhause?!!

 

Ich google, und werde bestätigt, was ich hier sehe: 1x pro Jahr kommt der Scheich-Boss aus Dubai eingeflogen. Jeden Herbst werden hier auf „Keenland“ Vollblüter versteigert, die Preise bewegen sich stets im 6-7stelligen Bereich. Verrückt! Auf den Weiden stehen ehemalige Derby-Gewinner und befinden sich im siebten Pferdehimmel bei täglichem Ausritt und bestem Futter! - noch Fragen?

 

Auf dem gesamten, gepflegten, zig Hektar-grossen Areal, verfahre ich mich schier und komme aus dem Staunen nicht mehr raus. Dann die Einfahrt zum KEENLAND RACE COURSE. Ich gelange an die Pferderennbahn. Von aussen schon ein beachtlich grandioses Gebäude. Ich laufe durch die Tore und komme unter der Tribüne direkt auf die Rennstrecke. Alles wie im Film. Im September finden hier die nächsten Veranstaltungen statt, dann ist die Hütte wieder voll.

 

Das muss schon ein wahnsinniges Erlebnis sein, wenn hier der was los ist..!

 

Ich verweile noch ein wenig...schon 15Uhr. Langsam wird`s Zeit für meinen Burbon ;-)

 

Übrigens: „Burbon“ darf sich nur ein Whiskey nennen, der mit mind. 51% Mais hergestellt wird.

 

Über einen kleinen Nebenweg durch ein keines Örtchen, komme ich bei der Four Roses Distillery an. Ich muss in diesem Moment an meinen Besuch bei JACK DANIEL`S denken. Beim Shop sehe ich, dass die letzte Führung um 15Uhr gewesen ist. Da hab ich mich wohl zu lange bei der Rennbahn verweilt. Ist jedoch nicht schlimm. Ich befinde mich hier in der Gegend des „Kentucky Burbon Trails“. Im Radius von ca. 50Meilen gibt es hier 9 verschiedene „Distillerys“. Nur einige 100m vor dem Four Roses befindet sich die „Wild Turkey Distillery“. Ich habe mir auf meiner Route einen weiteren „Bekannten“ ausgesucht. Es folt in den nächsten Tagen der Besuch bei JIM BEAM. ;-)

Allerdings werde ich noch für eine Burbon-Probe eingeladen. An 2 Burbons genippt - ich muss ja noch fahren - merkt man schon den Unterschied zwischen den Qualitäten! Ein Gratis-Four Roses Burbon-Glas als Souvenier-Geschenk und dann mache ich mich wieder auf den Weg. 

 

Auf der Fahrt nach Lexington mache ich einen Abstecher in VERSAILLES und sein „Historic District“.

 

 -> Keenland Race Course

 

 

-> Four Roses Distillery, Lawrenceburg & Versailles

8.August 2017

Heute ist es wieder sonnig und sehr warm!

Ein guter Tag für den Outdoor-Ausflug. Zuerst schaue ich mir noch kurz Lexington Downtown an.

Hier spaziere ich im sog. „Square“ die Strassen hoch und runter, und sehe mir die überaus ordentlich saubere Stadtmitte, mit schön eingerichteten Restaurants und Cafês an. Wirklich nett hier!

 

Dann sitze ich ins Auto und fahre nördlich, in Richtung KENTUCKY HORSE PARK (ein Muss für jeden Besucher der „Horse City of the world“).

Der Park hat so einiges zu bieten. Ein eigenes „Visitor Center“, ein interessantes Museum über die Geschichte und Entstehung des Pferdeparks, eine „Halle der Champions“, wo die Gesinner-Pferde in ihren Boxen wohnen, zwei Show-Plätze, Restaurants und hinten, vor der eigenen sehenswerten Rennbahn, haben Familien und Privatleute ihre Boxen, wo hauptsächlich die Kids ihre Pferde haben.

Was hervorzuheben ist: im Grossen und Ganzen geht es hier hauptsächlich um ein Pferd. Nämlich um das Beste Pferd überhaupt! Es hiess „Man o`War“ und hatte seineszeiten und bis heute die meisten Siege für sich zu buchen! Deshalb ist dieser Hengst auch per eigener Statue in Lebensgrösse verewigt!

Ich schlendere also gemütlich durch den Park und finde nach und nach Gefallen an diesem Park. Gerade richtig komme ich zu einer Vorführung, in der ein Rösslein nach dem anderen per jeweiliger Reiterin vorgestellt werden. Nebenbei laufe ich an den Boxen vorbei, in denen sich verschiedene Pferde befinden.

Natürlich schaue ich mir ebenso die „Champions“ an und laufe dann den Weg weiter, wo sich die Kids mit ihren Familien aufhalten und sich um ihre Vierbeiner kümmern. Wie es aussieht, trainieren sie nicht nur, sondern haben auch einen Wettbewerb bevorstehen..!

Keine Ahnung von diesen Hufeisenträger – aber da wird man ja wirklich zum Pferde-Fan!

 

Der Abend naht und ich überlege, ob ich heute noch 2 Stunden nach Cincinnati weiterfahre... Auf der Hälfte des Weges entscheide ich mich für das Einchecken eines Motels und den abend relaxed ausklingen zu lassen.

-> Lexington

-> Kentucky Horse Park

9.August 2017

Ein neuer Tag und die Sonne will`s heute wissen. Es gibt 29Grad.

Heute mache verlasse ich Kentucky und mache einen Abstecher nach CINCINNATI, OHIO.

Hier habe ich vor fast genau 21 Jahren erstmals amerikanischen Boden betreten, als wir mit der Family auf dem Weg nach L.A. in Cincinnati Zwischenlandung hatten.

Nun schaue ich mir diesmal nicht nur den Flughafen an, sondern die Stadt.

Ein paar Sehenswürdigkeiten habe ich mir bereits notiert, doch beginnen werde ich im „Visitor Center“, das schlecht beschildert, sich aber direkt hinter dem ersten Punkt, dem „Fountain Square“ befindet. Dort sind die Damen – wie so oft in diesen Büros – gut drauf und so überfreundlich überrumpelnd, dass man kaum ablehen kann, Fragen zu stellen. Sie überschüttet mich mit Prospekten und was ich mir ansehen kann in nur einem Tag. Ich stelle fest, das genau diese Dinge schon auf meinem Zettel stehen. ;-) Allerdings gibt sie mir zur Info, dass die „John A. Roebling Suspension Bridge“ (die wie die Londoner Brücke aussieht) heute gesperrt sein wird, weil Bruce Willis heute dort Drehaufnahmen macht für seinen neuen Film. Aha!

Ich bedanke mich über meinen Grund für die ganzen Informationen und das Prospektmaterial und muss noch kurz meine Geschichte erzählen, weshalb ich in Amerika bin... Nach diesem Smalltalk gehe dann gleich um die Ecke zu Punkt 2, auf den TAREW TOWER zum Obeservation Deck. Wie immer, wird es mir in den ersten Minuten auf so hohen Gebäuden etwas mulmig, weil ich denke, jetzt kippt das Hochhaus um. Schlappe 4Dollar wollte die Dame am Top.

Es ist inzwischen elf Uhr vormittags. Ich laufe die Tür hinaus und merke, dass ich die einzige war. Habe also Platz genug, mich auszutoben und Fotos zu knipsen. Ich halte Ausschau auf die Brücke. Da ist jedoch (noch) nichts gesperrt. Naja, vielleicht ist das ja schon alles über die Bühne – wäre ja zu perfekt gewesen, Bruce zu treffen!

 

So, nun langsam wieder nach unten. Mein nächster Punkt ist den „Smale Riverfront Park“. Also schlendere ich gemütlich durch die auffallend sehr saubere und ruhige Stadt. Auch hier ist alles gepflegt und farbig. Das macht einen prima Eindruck. Selbst in den Vierteln, die man eigentlich lieber meidet und trotzdem mal durchqueren muss, sieht es pico bello aus! Dies hat mich auch in Lexington positiv überrascht.

Vorne angekommen, bestaune ich den schön angelegten Park, wo gut was los ist. Mir fällt auf, dass sich hier – wie auch schon in Lexington – keinerlei wild-knipsenden Asiaten, verrückte Inder oder vermummte Araber aufhalten. Nichts gegen die Personen, aber die sind eben nicht zu sehen.

 

Bevor ich unter der Brücke durchlaufe, möchte ich erst noch die Brückentreppe hoch, um Sicht von oben zu haben. Doch da stoppt mich eine Dame. Es ist im Moment nicht gestattet.... Ahhh... sie bestätigt mir, dass heute Dreharbeiten stattfinden. Ok. Dann laufe ich eben unten durch. Auf der andern Seite sehe ich dann erst im 2. Augenblick, dass zwischen den spielenden Kindern die Erwachsenen mit dem Blick auf die Brücke richtend, inklusive Handy in der Hand, sich nicht vom Fleck bewegen. Mein Blick folgt automatisch in die selbe Richtung. Ach was. Dreharbeiten...ein haufen Leute...dazwischen einen Glatzkopf. Hey, ich glaube, ich habe Bruce Willis gesehen! Das ist ja witzig! Ich gehören nun auch zu den „Angewurzelten“, natürlich ebenso das Handy in Polition. Einmal winkt er kurz runter. Irre. Ich bin grad bissl aufgeregt, allerdings nicht so sehr wie damals beim Brosnan. Der kam ja direkt auf mich zu und gab mir die Hand – das Lebenshighlight schlechthin. Aber das, was ich hier zufällig miterleben darf, ist ja auch ne absolut colle Sache! Es wird eine Szene gedreht, indem er auf die Brücke rennt und schiesst. Alle haben das Handy in Position – inklusvie ich. Irgendwann ruft der Regisseur „Action!“ Und alle drücken auf Aufnahme – inklusive ich. Und ich grinse über beide Ohren. Das ist echt ne lustige Sache hier!

 

Bald sind die Szenen im Kasten und wenn ich hier nicht übernachten will, muss ich weiter. Ich laufe den kleinen Hügel hinauf mit tollem Blick auf die Skyline. Eine Ami-Frau kommt auf mich zu und fragt, ob ich ihn mal näher sehen wolle. Er würde nämlich gleich von dem schwarzen Auto abgeholt werden, das da drüben steht. Sie hatte das vorhin schon gesehen. Die hat durchgecheckt. Sag! Ich mache kehrt und laufe nochmals oben an den ersten Pfeiler. Und schon kommt er mit einem Teil der Crew entgegen gelaufen. 5 Meter an mir vorbei direkt ins Auto. Fotos nicht erlaubt. Nein, ich doch nicht. Gut, dass man mit dem Handy kein Klicken hört und man ganz dezent auf den Auslöser drücken kann :-)))

 

Highlight des Tages ist erfolgreich beendet.

 

Die nächsten Sightseeing-Punkte stehen noch an. Zurück am „Fountain“, setzte ich mich bissl an einen der Tische im Park (wie auf dem Times Square in NY) und knipse dann noch den Bronze-Statue-Springbrunnen. Dieser wurde übrigens von der Partnerstadt Cincinnati`s, München, gefertigt und 1871 aufgestellt.

 

Dann zum Auto. Per Navi an der CITY HALL VORBEI und in den Stadtteil „Over-the-Rhine“, das einst von deutschen Einwanderern gegründet wurde. Dort gibt es noch den einzig erhaltenen Markt, auf dem es täglich frische Lebensmittel gibt. Die liebevoll erhaltenen und farbenfrohe Häuser mit ihren schönen Blumen an den Fenstern, macht es tatsächlich zu was besonderem.

Ja...Cincinnati gefällt mir!

 

Zum Schluss lasse ich es auf den Zufall hinauslaufen, ob es noch Tickets für das Nickelback-Konzert gibt. Doch das sieht nicht so aus. Schlimm ist das keineswegs. Mein Highlight dieses Tages ist Bruce gewesen...Nickelback habe ich bereits 2x erlebt. Also alles gut so, wie es ist.

 

 

10.August 2017

Die Rennstrecke von INDIANAPOLIS im Staat INDIANA steht auf dem Programm.

Das ist die grösste Sportstadion der Vereinigten Staaten und hat Platz für 300.000Menschen!

Einige Jahre fanden auf dem Motor Speedway auch die Formel 1-Rennen statt, was der eigentliche Grund für mich ist, dort einmal vorbeizuschauen.

 

Ich habe noch gut 1.5 Stunden vor mir. Links und rechts vom Highway, wo man als auch schon einen guten ersten Eindruck des Staates bekommen kann, ist eher spärlich. Es wird immer weitläufiger und kahler. Das einzige, was zu sehen ist, sind einige Farmhäuser (meist eher neu gebaute) mit ihren Silos am Anwsesen. Kaum jemand hat Rinder oder Pferde auf dem Land. Alles pure Landwirtschaft. Irgendwie gibt mir das ein seltsames Gefühl. Umso mehr ich zur Mitte des Landes, nach Indianapolis fahre, umso mehr verwundere ich mich über meine falsch gelegene Erwartung. Nichts ist schön. Alles irgendwie nichtsaussagend. Mit einem Blick auf die emotionslose Skyline, fahre ich auf dem Zubringer Indianapolis rein. Leicht erschrocken über die Strssen, die von Schlaglöchern belegt sind, gehts entlang des Stadtrandes ellenlang gerade aus. Mir scheint, als ist dir Region dieser Stadt die ärmste im ganzen Land – oder, sie haben einen schlechten Staats-Chef. In der grössten Hitze des Tages steht auf einmal rechts von mir eine Tribüne. Ich bin da. Der „Indianapolis Motor Speedway“ ist erreicht. Jetzt die Unterführung durch und dann erblicke ich inmitten des Areals die „Hall of Fame“. Also gut. Ich parke, hole mir ein Ticket, um das Ausstellungsmuseum anzuschauen und nehme inklusive an einer Gruppen-Fahrt auf der Strecke teil.

Hier drin fühle ich mich besser als ausserhalb.

In der Hall of Fame sind alle bedeutsamen Indy-Cars ausgestellt. Ebenso die Geschichte des Stadions und der Erfolgs-Fahrer.

Es ist ne coole Sache, direkt die Strecke abzufahren. An der Start/Ziel-Linie machen wir Halt und steigen aus. Ich knipse die weisse Linie, das Siegespodest und stelle mir in diesem Moment vor, wie es ist, wenn gerade Action wäre..!

Nach etwa gesamt 2 Stunden nehme ich wieder Fahrt auf.

Ich drücke diesmal etwas ungeduldiger aufs Gas, denn grossartig aufhalten will sich möglicherweise niemand hier. Indianapolis hat, trotz Medizinschule und einer Uni, echt nichts – ausser sein Motor Speedway! Ich denke, das ist die einzige wahre Einnahmequelle.

 

Umso mehr km ich hinter mir lasse und weiter südlich fahre, umso angenehmer wird es! Das Grün der Äcker ist saftiger und die gesamte Gegend ist viel netter.

 

Zwischendurch gönne ich mir etwas Ruhe auf einem gemütlichen Terrassenplatz, esse was und kann online gehen, um meine Planung für mein Sightseeing für mein Tagesziel LOUISVILLE zurück im Staat Kentucky, im Detail zu planen.

Gegen Nachmittag erreiche ich LOUISVILLE. Die Stadt liegt, wie Cincinnati, am OHIO RIVER. Viele Grünanlagen, Brücken und ein recht angenehmes Stadtbild. Kurzer Stopp am „Riverpark“ mit Blick auf Fluss und Skyline...und dann peile ich das MOHAMMED ALI CENTER an. Noch zu Mohammed Ali`s Lebzeiten hat Louisville ihm dieses Museum gewidmet. Ali ist hier geboren und aufgewachsen.

Das Museum schliesst um 17Uhr. Es ist 15.43Uhr, als ich die Tür hineintrete. Sieht scho gut aus hier drin im Foyer. Fotos, Gemälde und sein Motorrad steht hier. Kurzer Rundgang im Souveniershop. Die Dame erinnert, dass sie bald schliesst. Viel los ist da wirklich nicht mehr. Was soll`s, die Rolltreppe nach oben läuft noch, also fahre ich hoch. Ich bin mal wieder die einzige, die hier verweilt. Die Putzfrau meinte, dass jetzt geschlossen ist. Dumm nur, dass ich ein Stückchen durch das Museum laufen muss, um wieder runter zu kommen. Die Lichter sind noch an und ich habe sowas wie einen Gratis-Durchlauf des Mohammed Ali Museums. Klasse! Doch ausreizen mag ich das natürlich nicht. Ich laufe stehts vorwärt, aber in langsamen Schritten, um noch ein paar Fotos zu knipsen. Dann gelange ich an den Fahrstuhl, der mich wieder zum Eingang bringt.

Zurück am Auto, gebe ich das SLUGGER MUSEUM ein. Das ist der Baseball-Schläger. Vor dem Eingang steht ein überdimensionales Teil, das sicher 20-30m hoch ist. Das Ding ist so gross, dass es kaum machbar ist, alles auf 1 Bild zu bekommen. Die Tour mache ich nicht mit. Aber das Museum ansich ist interessant. Kinder und Jugendliche haben mit Lego Stadien nachgebaut und ausgestellt. Sieht spitze aus! Genauso die Kunst, dass man aus Lego Abbilder bauen kann!

Im Hauptraum stehen einige Baseball-Spieler in Lebensgrösse. Es wird etwas Geschichte erzählt und die Herstellung dieser Holz-Stäbe gezeigt.

Da gibt es noch ein Platz, wo man sich mit einem Schläger nach Wahl kann knipsen lassen. Klar, das mache ich auch! Mein erstes Baseball-Spiel war 2011 in NYC, als die Yankees spielten. Also entscheide ich mich für einen solchen. Nur mit Handschuhen darf man diese Dinger anfassen. Ich drücke dem Kerl, dere dort zuständig ist, mein Handy in die Hand. Das Ergebnis der paar Fotos kann sich sehen lassen!

 

Mein heutiger Tag geht zu Ende und checke nun im Motel ein..!

 

-> Indianapolis

 

-> Louisville

 

11.August 2017

 

Heute ist es warm, aber grau am Himmel.

Da hatte ich ja gestern noch ziemlich Glück, denn mit Sonne gibt es ja meist einen schöneren Anblick.

So starte ich nun nach OLD LOUISVILLE, ein gut erhaltenes Stadtviertel mit charmanten viktorianischen Gebäuden, die von ihren Eigentümern stets gut gehalten werden. Exclusive Ecke ist das da!!

Dennoch kann ich bald keine neue Grossstadt mehr sehen..!

Nun ist erst mal Pause bis ich übernächste woce in CHARLESTON /South Carolina sein werde.

 

So verlasse ich Louisville und peile die nächste Burbon-Probe bei JIM BEAM DISTILLERY, in CLEARMONT an, das etwa 30Meilen südlich von Louisville liegt.

 

Schon beim Anfahren macht das Areal einen guten Eindruck. Über eine kleine Strasse mit einigen Kürvchen, komme ich auf dem wirklich superschön angelegen Gelände auf dem Parkplatz an. Mit direktem Blick auf die Haupthalle. Das gesamte Grundstück ist sehr gepflegt, der Rasen ist gemäht, der Weg gefegt und rund herum sieht alles picobello aus. Da kann sie „Four Roses“ mehr als eine Scheibe abschneiden!

 

Ich laufe die Halle rein, die sich als Empfang und gleichzeitg Verkaufs-Shop entpuppt. Hier hole ich mir ein 8Dollar-Ticket für die „Warehouse-Tour“. Denn mich interessiert am meisten das „Barrel House“, wo die sich die Holztanks befinden. Ein „Testing“ ist auch dabei.

 

Es bleibt mir eine knappe halbe Stunde zur nächsten Tour. Ich schlendere gemütlich den gesamten Bereich ab. Unweit der Verkaufs-Halle steht das Haus des Jim Beam, daneben ein Snack-Häuschen, die Halle mit den Eichenfässern und der Showroom. Es ist richtig erholsam hier!! Vor den Häusern stehen überall Schaukelstühle. Hier nehme ich Platz und warte die letzten Minuten, bis der Guide pünktlich zur Stelle ist, um die 30minütige Tour mit der kleinen Gruppe durchzuführen.

 

Seit 7 Generationen ist JIM JEAM DISTILLERY nun im Familienbesitz. Welch ein Zufall: das Urgestein JACOB BEAM, ist ein deutscher Einwanderer! 3 Generationen weiter, also der Urenkel, JAMES (JIM) BEAM, hat den Zug schlussendlich vollstens zum Rollen gebracht. Er hatte bis dahin alle Voraussetzungen, um die Firma weltweit erfolgreich zu machen. Sein Sohn war der letzte namens Beam, nach seiner Amtszeit übergab er es seinem Cousin und dieser an seinen Neffen, der bis heute Chef der Firma ist.

 

Der Guide erzählt unter anderem, dass hinter dem Areal, wo die heutigen Herstellungshallen zu sehen sind, stets soviel Millionen Liter Burbon hergestellt werden, dass dies in 2 olypische Schwimmbäder reinpasst. Dieser Vergleich finde ich sensationell, aber eben gut vorstellbar! Und genau diese Menge an Burbon hält sage und schreibe ganze 3 Wochen, bis diese an die gesamte Welt verkauft werden. Ist das nicht irre?

 

Anders, als damals bei Jack Daniel`s, darf man hier im Barrel House fotografieren. Prima! Die Holzgestelle, die bis unter das Dach reichen, sind allesamt mit Fässern belagert. Früher hatten die Arbeiter diese schweren Dinger alle mit eigener Kraft und Seilen nach oben gehieft.

 

Zum Schluss erreichen wir die Bar. Der Guide klärt uns über die verschiedenen Whiskeys auf, gibt Tips zur Verkostung, die wir per Self-Service und spendiertem Burbon-Test-Gläschen, steuern können. Jeder hat 3 Burbons zur Auswahl. Die Karte, die er uns übergibt, hat einen Chip. Dieser wird in die High-Tech-Maschine gedrückt und man kann an der Flasche, die man testen will, ein der 3 verschiedenen Verkostungs-Mengen drücken. Das ist ja ne super Sache hier! Eiswürfel und Wasser steht auch bereit. Um mich zu orientieren, teste ich vorab das Original. Danach den „Black“ und zum Schluss eine Sorte „Knob Creek“. Köstlich! Süss, Fruchtig und süffig. Trotz der jeweils kleinsten Menge, muss ich pro Glas die Hälfte wieder wegschütten. Ich muss ja schliesslich noch fahren...!

 

 

Und in diesem Sinne steige ich zufrieden ins Auto und tippe den ABRAHAM LINCOLN BIRTHPLACE ins Navi ein. Der Ort HODGENVILLE ist etwa ne halbe Stunde weiter südlicher. Der Highway ist schon nach diesem Kerl benannt. Weiterhin gibt es dort einen Park, der nach ihm benannt ist und ein „Memorial“ steht. Dieser Park schliesst in dem Moment die Schranke, als ich angekurvt komme. Doch das ist ja nur ein Park.. ;-) Etwa 10 Meilen weiter, das Interessantere, ist der Platz, an dem das Häuslein steht, indem er einige Jahre als Kind gelebt hat. Dieser ist ständig polizeilich geschützt und liegt relativ unscheinbar inmitten ländlich und ruhig gelegenen Platz. Die Hütte wurde nachgebaut, allerdings ist das Fundament noch dasselbe und deshalb hat man stets ein Auge drauf, um mögliche Verwüstungen zu unterbinde

 

Das Örtchen HODGENVILLE ist ganz nett. Wie ich beobachte, gibt es hier 99,9% nur Einheimische. Es hat nicht mal ein Hotel hier.

 

Entgegen meinem Plan, hier in der Nähe zu übernachten, checke ich die Lage und entscheide mich kurzum, heute noch nach FORT KNOX zu fahren.

 

Umso südlicher ich fahre, desto schöner ist die Gegend. Hier gefällts mir...und ich komme Tennessee immer näher. Das freut mich jetzt schon. Denn so habe ich das noch in Erinnerung. Selbst der Radio hat wieder fast nur noch Country-Sender auf Empfang – was mir natürlich noch mehr freudig stimmt.

 

Eine dreiviertel Stunde brauche ich, bis ich Fort Knox reinfahre. Wohin mich das Navi zum definitven Standort bringt, sehe ich gleich. Jedenfalls stehen im Ort schonmal Hinweis- und Warnschilder, dass dies ein militärisches Gebiet ist. Das einzige, was ich hier eigentlich sehen möchte, ist der Gold-Bunker, indem die Amis ihr gesamtes Gold liegen haben. „Welcome to Fort Knox – Our Nations Gold – Army Home“ steht auf dem Schild. Ok. Dann noch ein Schild: „only Pass...“. Ich passiere den Platz und vor mir die Kontrolle, indem die einzelnen Autos vor mir – wie bei der Maut – etwas in den Kasten geben. Ok.

 

Ich stehte vor der Schranke und merke, dass die kein Geld möchten. Aha. Der Security-Chef, der die Kontrolle hat, wer hier durch kann, sieht mich schon, dass ich ihm winke und ihn fragen möchte, ob ich hier nicht als Besucher rein komme. Er schaut mich leicht verdutzt an und fragt, wie ich hier reinkommen möchte. Ähm.... Obwohl ich schon lange gecheckt habe, dass hier nur die Army oder sonstige mit Bewilligung rein können, frage ich nochmals und denke mir in diesem Moment, dass das schon wieder mal ne ulkige Geschichte ist, die ich hier praktiziere. Er braucht meine ID. Ich gebe ihm meinen Führerschein und er spricht mich gleich mit Namen an. „Tut mir leid, Mrs. Schmidt, Sie haben keine Befugnis, hier einzutreten“. In 5 Sekunden hat er beim Check gewusst, dass ich Deutsche bin (mein Führerschein ist Schweiz!). Und das, während er sich noch mit mir unterhält. Irre!! Also hier kommt tatsächlich keiner einfach mal so rein.

 

Er öffnet mir die Schranke mit dem Hinweis, welchen Weg ich zum Besuch des Miliärgeländes fahren muss, um an das „Visitor Center“ zu kommen. „This is your way to come in“. Aha, gut! Danke, Mister. Die Autoschlange, die ich schon wieder verursacht habe, murrte keineswegs. Ist ja auch viel zu respektvoll hier an diesem Ort. Ich lach mich innerlich fast kaputt und mache eine von ihm vorgeschriebene Wende, um an der Ampel vorne 3x rechts zu fahren. Dann komme ich wieder an ein Schild „Welcome to Fort Knox – Strength begins here – Yeserday, Today, Tomorrow keeping our Army – Army Strong!“ Sag! Das ist ja mal aussagekräftig. Typisch Amerika. Ich schaue nach links. Dort steht ja schon der Bunker! Ich knipse einen Schnappschuss aus dem Auto und halte dann 200m weiter, am Visitor Center an. Mal schauen, was es da drin gibt. Ich komme rein und denke, ich bin auf dem Amt. Da ist ein Schalter, daneben eine Maschine, bei der man ein Ticket zieht und rechts im Raum ist die Hütte voll mit Leuten, die warten. Was ist denn das? Ich setzte mich hin mit meiner Nr. 49 und akklimatisiere mich. Die müssen sich wohl alle eine Erlaubnis holen, um passieren zu können. Krasse Sache. Aber ok. An der Wand hängen Fotos von aktuellen namhaften Leuten, die hier etwas zu Melden haben, mit der Überschrift „Stärke startet hier“: Der einzige, den ich hier kenne (und nicht zur Army gehört) ist mit „Commander in Chief“ betitelt und ist kein anderer als Donald Trump. Ach du grüne Neuene!

 

Ich setzte mich in den Warteraum. „Next Number 16 please“. Ich schaue auf die Tafel, an der die aufgerufene Nr. rot aufleuchtet. Oh man, ich warte da doch nocht noch ne Stunde – vor allem ist es schon 18.10Uhr!

 

Ich weiss nicht mal, was ich hier noch möchte, denn den Bunker live zu sehen – zumindest von aussen – und diesen zu knipsen, das habe ich ja hiermit schon erreicht.

 

Und so endet mein heutiger Tag und auch meinen Aufenthalt in Kentucky.

 

-> Old Louisville

 

 

-> Jim Beam Distillery

 

-> Abraham Lincoln

 

-> Fort Knox

 

 

 

12.August 2017

 

Guten Morgen Tennessee, ich bin zurück.

 

Und es steht viel mehr auf dem Plan, als beim letzten Mal...

 

Es ist ein tropisch-schwüler Tag heute. Bewölkt und feucht.

 

 

 

Ich komme gerade von den letzten Meilen aus Kentucky und blinke – warum auch immer – nach dem Willkommens-Schild nach rechts zum Visitor Center. Schick haben sie das gemacht hier!

 

Ich sammle, trotz meinen Vorbereitungen, noch einige Prospekte zusammen und laufe wieder zum Auto.

 

Mein Gedanke, dass ich erst in 4 Stunden einchecken kann, lässt mich spontan sein und entschiede mich, die Prospekte durchzulesen und danach mein Netbook zu schnappen und alle restlichen Fotos zu bearbeiten und den Bericht up to date schreiben. Hierzu maschiere ich an eines der netten Stein-Tischchen, die auf dem Rasen stehen.

 

Wie schön ist es, wenn man einfach mal sitzen bleiben kann. Mein Kaffee to go habe schon geholt und somit kann es los gehen mit lesen, aussortieren, notieren und tippen.

 

Ab und zu beobachte ich die Touristen (meist Amis), die voller Freude unter das Schild „Welcome to the Soundtrack of America“ stehen und Selfis machen – natürlich bin ich auch eine davon gewesen! ;-)

 

Die Zeit vergeht und ruck zuck ist es 5 Stunden später!!! Unglaublich. Langsam packe ich meine sieben Sachen und düse los nach Nashville in meine Übernachtungsstätte. Ich bin wieder mal einen Tag meines Zeitplanes voraus.

 

Ich nehme mein Mittagessen ein und dann ist relaxen für den Rest des Tages eingeläutet.

 

 

 

 

13.August 2017

 

Diese alltägliche halbbewölkte Schwüle hält weiterhin an.

 

Heute ziehe ich vom Stadtrand nach Downtown Nashville – dort, wo es Tag für Tag von Früh bis Spät Musik gibt – dadurch wird die Stadt auch „Music City“ genannt. 2013 war ich zum 1. Mal hier. Das hat mir so gut gefallen, dass ich mir vorgenommen habe, wieder zu kommen. Guten Tag, hier bin ich! Es ist natürlich prima, dass ich mich schon etwas auskenne. Damals hatte ich mich 2 Tage ausschliesslich der Musikkneipen hingegeben. Diesmal habe ich bissl mehr Zeit und werde etwas mehr erkunden.

 

 

Bis ich im Nashville Downtown Hostel einchecken kann, erkunde ich heute etwas Kultur/Geschichte.

 

Mein Köfferchen habe ich schonmal bei der Reception hinterlegt. Dann kann es losgehen. Ich marschiere zum ca. 800m entfernten „Capitol Hill“. Dort oben steht das „Tennessee State Capitol“, ist Regierung- sowie Gouverneur-Sitz von Tennessee. Wie kann`s nicht anders sein: es wird momentan renoviert, der Turm ist mit einem Gerüst zugebastelt und geschlossen ist es derweil auch noch. Wurscht – von aussen kann man es eben auch anschauen.

 

 

Ich spaziere weiter durch die oberen Strassen hindurch. Automatisch komme ich natürlich an den Broadway. Es ist Sonntagnachmittag und es ist wie Jahrmarkt - aber cooler Jahrmarkt!

 

Musik, Musik, Musik. Überall spielen Live-Bands. Die ganze Strasse, links und rechts in den Bars und Beizen gehen die Leute rein und raus. Ich schaue in mir schon bekannte Kneipen rein und entdecke eine neue. Dort bleibe ich kleben. Und das viel länger, als ich auf dem Plan habe. Macht nix – habe ja Zeit. Ich muss einfach nur nacher rüber in die Bridgestone Arena, um Roger Waters von Pink Floyd anzuschauen!!

 

 

Es ist inzwischen eine Stunde vergangen und die Band macht Pause. Ich bewege mich hinaus und überquere die Strasse, um mich im Hostel einzuchecken. Doch auch hier bleibe ich für ne Weile hängen. Man hat hier wirklich keinen Grund, nicht zu bleiben!

 

 

 

So, es eir Zeit. Check in. Eine Dusche und mich einrichten. Und dann geht’s zum Konzert.

 

 

 

Ich laufe um sieben los. Vorbei an allen Music-Acts, stehe ich dann am Eingang der Bridgestone Arena in der Warteschlange. Das dauert sicher ne dreiviertel Stunde, die jedoch rasend schnell vergeht, stets mit Livemusik aus den Beizen im Hintergrund. Kaum zur Tür rein, müssen alle ersteinmal Handy und Foto durch das Röntgen durchlassen. Das geht ziemlich fix bei dieser Masse. Die Multifunktionsarena ist gleichzeitig Heimstätte der Hockeymannschaft, sieht alles sehr neuwertig aus – kein Wunder, sie wurde 1996 erst fertiggestellt. Ich bin positiv überrascht von dieser Location! Alles verteilt sich gut, da es ringsherum und auf allen 3 Etagen beidseitig Drinks&Food gibt.

 

Hier stelle ich mich in eine der kleinen Schlangen, habe Lust auf ein „Bud Light“-Bier. Die Dame will mir auf meine 50Dollar-Note zuerst nur einen 10er zurückgeben...dann entschuldigt sie sich und gibt mir 60Dollar zurück. Ähm...ich zähle nach und brauche 2 Sekunden, um dem nächsten Platz zu machen und gediegen zu verduften. Das hat sich ja mal gelohnt!

 

Auf meiner „Section 2, Row C“ angekommen, staune ich fast versteinert vom Anblick! 10Sekunden später wird’s schon dunkel und Roger Waters beginnt mit seiner hammer-effektreichen und grandiosem Sound die Show. Ich suche, wie auch noch manch anderer, den Sitzplatz und stelle fest, dass ich hier oben wie die Queen sitze. Genauer gesagt, auf etwa „11 Uhr 58“. Ich habe alles in bestem Blick. Geil!

 

Von Beginn bis zum Schluss ist die gesamte Show einfach nur absolut brilliant!! Es kommt mir fast noch einen Tick besser vor, als ich vor 20Jahren mal Pink Floyd im Basler Stadion gesehen habe.

 

 

 

Das Konzert ist vorbei und die rund 20.000 Konzertbesucher, inklusive mir, gehen höchst begeistert aus der Arena.

 

Draussen: alles unverändert. Von jetzt auf gleich kommt einem der Live-Sound der Bands auf dem Broadway ins Gehör. Schwups, ist man wieder in der „Music City“! Auf dem Weg ins Hostel, spaziere ich mit kurzen Abstechern in den Beizen, langsam in Richtung Hostel.

 

 

 

Nashville: Capitol Hill &  Broadway

Roger Waters -ft. Pink Floyd Konzert

 

 

 

14.August 2017

 

34Grad Höchsttemperatur und ganzer Tag regen. Also fehlt nur noch das Grün der abertausenden Bäume und Palmen, um sich wie im Regenwald zu fühlen! :-)

 

Das passt jedoch zu meinem heutigen Plan. Das „Ryman Auditorium“ und das „Johnny Cash“-Museum.

 

Beides liegt beim Broadway. Ich laufe die 4 Blocks vor. Es fängt an zu schütten und muss doch glatt das letzte Stückchen noch die Regenjacke anziehen – bei der Schwüle! Abzüglich meines Gutscheines, bezahle ich 17Dollar.

 

Das Ryman Auditorium ist eine der Kultstätten der Country Musik. Dieser Mr. Ryman hatte das Haus im 19. Jahrhundert als Kirche mit 6000 Sitzplätzen gebaut. Nicht lange später wurde sie auch als Veranstaltungsort von Theater, Tanz und Konzerte benützt. Bis heute werden regelmässig Konzerte der Country Musik gespielt. Ebenso kam die legendäre GRAND OLE OPRY (die langlebigste Radioshow der US-Geschichte) für eine Zeit lang in das Kirchenhaus und übertrug die allwöchentlichen Musikshows. Hierzu werde ich mir übrigens morgen das Vergnügen geben!

 

Ich starte meine Self-Guided-Tour und finde diesen Veranstaltungsort einfach klasse. Um den Saal herum ist quasi das Museum integriert. Es sind alle möglichen Geschichten und Erzählungen als Reportage, in Schaufenstern, als Schriftstücke eingerahmt an der Wand, Klamotten und Instrumente von Musikern. Dort verweile ich etwa knapp 1,5 Stunden.

 

Dann mache ich ich mich von oben entlang dem Boradway auf den Weg runter zu Johnny Cash! Es ist Mittagszeit. Die Live-Musik ist schon wieder in vollem Gange. Zwischendurch bleibe ich wieder mal hängen. Nebenbei nehme ich gleich einen Snack zu mir und höre einem jungen Talent meim Musizieren zu.

 

 

 

Auch zum Johnny Cash Museum habe ich einen Rabatt-Zettel. Unterm Strich noch 15Dollar.

 

Hello, I`m Johnny Cash“. Mit keinem besseren Satz beginnt der Rundgang des Museums. Es ist sehr kompakt und kurzweilig eingerichtet. Wirklich super. Chronologisch wird seine Story erzählt. Ein Mix aus TV-Ausschnitten, Original-Schriftstücke, Fotos, Kleidung, Gitarren, Schallplatten, die Zeit bei SUN Studio, Memphis, die er mit Kollegen wie Elvis, Jerry Lee usw. hatte, Preise, Mini-Kino mit seinen Filmen, in denen er mitwirkte...also alles zusammen sehr mitreissend. Das geht unter die Haut (gefühlsmässig wie bei Graceland in Memphis). So ein Mann wie dieser Johnny Cash ist wirklich einer von denen, die Musikgeschichte schrieben. Besonders ist, dass es eine Ecke gibt, die mit Bildern und echten alten Platten- Aufnahmegeräten ausgestellt ist. Dort nimmt man sich einen Kopfhörer, sucht sich einen Song aus und „mischt“ sozusagen am Mini-Mischpult (per Touchscreen) die Musik. Das ist witzig!

 

An 2 anderen Plätzen stehen ebenfalls Kopfhörer zur Verfügung, bei denen die Jahrzehnte unterteilt sind, um in seine Platten reinzuhören. Geniale Sache!

 

Alles in allem ist das wieder einmal ein prima Tag!!

 

Ich komme raus und der Regen macht eine Pause. Dann linse ich nochmals ganz obligatorisch in die Kneipen rein und lasse den Nachmittag zum Abend werden.

 

 

Ryman Auditorium

 

Johnny Cash Museum

 

 

 

15.August 2017

 

Die Wolken scheinen sich aufzulösen... Jetzt wird’s heiß!

 

Heute steht der Tag wieder einmal voll im Country Programm.

 

Ich spaziere den Broadway entlang und stehe nach knapp 10min Fussmarsch vor der Tür der 1961 gegründeten COUNTRY MUSIC HALL OF FAME. Jetzt bin ich gespannt, was mich in diesem riesen grossen Haus erwarten wird. 2001 wurde das Museum gleichzeitig integriert.

 

Was ich hier drin sehe, erstaunt mich vollkommen. Eine super Architektur, die über 3 Stockwerke geht. Glasbalkone! Gedämmtes Licht und mit schönen warmen Farben blickt man in die Räume. In Glaskästen sind Erinnerungsstücke, wie Kleidung, Instrumente, Schriftstücke der grossen Country Stars. Die History der Country-Musik wird in verschiedenen Versionen beschrieben, wie durch Fotos, perfekt gestalteten Beschreibungen und per Kurzfilme an Flachbildschirmen.

 

Dokumente und Erzählungen, Informationen und handgeschriebene Notizen zu Songtexten sind ausgestellt. Zwei riessengrosse Wände voll mit „Goldenen Platten“. Storys von Musiker, von denen wir nie daran denken würden, dass diese in Country mitgewirkt haben. Der Cadillac von Elvis Presley ist ausgestellt und wie schon bei Johnny Cash gestern, kann man in verschiedene „Corner“ stehen, und sich die Musik der Musiker anhören.

 

Das ist hier alles wie auf einem Spiel- oder Erlebnisplatz für Erwachsene. Wirklich toll gemacht! Zum Am Ende stehen mehrere Touchscreens zur verfügung, an denen man verschiedene Musik interpretieren kann, als Gag sich selbst auf nem Plattencover verewigen. Ha, ich bin übrigens die neue „Jenny Lynn“ mit dem Song „You don`t know me“ ;-))

 

Ein weiterer Test, an dem ich Fragen per Auswahlknopf beantworte, wird mir sagen, mit was ich in der Musikbranche am ehesten Erfolg hätte. Nicht Manager, Sänger oder Graphic Artist...nein...sondern SONGWRITER!!! Das passt ja.

 

 

 

Hier drin könnte ich mich noch lange verweilen. Ich habe jedoch noch mein Auto zu holen, das ich kostenfrei Parken konnte, jedoch einen 30minütigen Spaziergang vor mir habe, und am Abend steht die GRAND OLE OPRY an!

 

 

 

Die Hitze wird immer stärker und bin schon schlapp vom Laufen. Das Auto habe ich endlich erreicht.

 

 

 

So, nun mein Gepäck im Hostel abholen. Auf dem Weg zurück nach Downtown fahre ich am PARTHENON im CENTENIAL PARK vorbei. Ein haargenauer Nachbau des griechischen „Parthenon-Tempels“. Ein wahnsinns Gebäude, das einen schönen Kontrast zum saftig-grünen Gras im weitläufigen Park gibt.

 

 

 

Dann geht’s noch am unscheinbaren RCA STUDIO B vorbei, ein bekanntes Tonstudio, in dem Namen wie Dolly Parton, Roy Orbison, Elvis Presley oder Willie Nelson ihre Platten aufgenommen haben, bzw. aufnehmen.

 

 

 

Mein Gepäck ist in 5 Sekunden abgeholt. Inzwischen ist es später Nachmittag. Bevor ich losfahre, mache ich mich noch frisch.

 

Jetzt geht’s zur legendären GRAND OLE OPRY. Sie liegt etwa 20min ausserhalb der Stadtmitte.

 

Cool. Da steht sie. Sieht grossartig aus. Vor dem Eingang stehen 2 Gitarren in Übergrösse und dazwischen geht’s zum Haus. Drin sieht es ähnlich aus wie im RYMAN AUDITORIUM. Nur etwas grösser und moderner. Die Show beginnt. Cool! Wir sind ON AIR!! Links und rechts von der Bühne steht es gross und fett in roter Farbe. Der Radiosprecher steht vorne am Pult und stellt die Personen vor, die auftreten. Vier der sechs Sänger, die auftreten, kenne ich. Dazu kommt noch ein richtig guter „Stand up Comedian“, bei dem ich sogar die Witze überwiegend verstehe. Das Publikum ist ausser sich und richtig gut drauf. Ich denke, das läuft hier immer so ab. Das ist cool! Auch bei den Sängern, die zwischen ihren jeweiligen 3 Songs witzige Storys erzählen, hauen die Zuschauer von den Sitzen! Dann wird musiziert in allen möglichen Versionen des Country. Das ist ja ne spitzen Show hier!

 

 

 

Es sind etwas über 2 Stunden vergangen und die Show ist zu ende.

 

 

 

Das ist mal wieder ein prima Tag gewesen!

 

 

 

Country Music Hall of Fame

 

Grand Ole Opry

 

 

 

16.August 2017

 

Good bye, Nashville. Wenn machbar, komme ich gerne mal wieder vorbei..!

 

Meine Fahrt geht jetzt wieder in östliche Richtung. Doch in Tennessee bleibe ich noch ein paar Tage!

 

Es fängt an zu giessen, was das Zeug hält. Nach gut zwei Stunden erreiche ich Knoxville.

 

Den restlichen Tag nehme ich zum Relaxen. Naja, relaxen ist so ne Sache. Da sind ein paar Fotos und Videos auszusortieren, was ich jedoch auch sehr gerne mache, um alles nochmals revuepassieren zu lassen. Das hat auch was schönes, wenn es auch ab und zu etwas zeitaufwendig und anstrengen sein kann.

 

Das Wetter bessert sich erst wieder auf den Abend...

 

 

 

Auf der Fahrt nach Knoxville

 

 

 

17.August 2017

 

Heute schaue ich mir das Städtchen KNOXVILLE an.

 

Sehr nett angelegte ist das hier. Es gibt verschiedene Viertel, die alle hübsch im historischen Stil gehalten sind. Da fühlt man sich in die Anfänge der 1900er zurückversetzt. Die Cafes und Geschäfte sind grossteils in alter Schrift angeschrieben und die Innenräume sind ebenso authentisch eingerichtet.

 

Ein „Market Square“ gibt es, andem Mitte der 50er der Plattenboss von Elvis Presley dessen Song „That`s Allrigt“ aus den Lautsprechern am Marktplatzes laufen liess und so zum Erfolg verhalf. Weiterhin gibt es das „Tennessee Theatre“, das als offizielles Staats-Theater gilt. Ich hole mir im Visitor Center einen kostenfreien Parkzettel, der für 2 Stunden gilt und habe somit Zeit, um mir in Ruhe einen Spaziergang zu gönnen.

 

Dann fahre ich weiter nach GREENEVILLE, um wieder einmal bisschen Geschichte zu erleben. Ein ebenso historisches Village, indem ich den „Birthplace of Davy Crocett“ besuche. Der Name war mir schon bekannt vorgekommen, der öfter mal in Nachrichten, TV und Liedertexte zu hören ist. Ich verhelfe mir nochmals im google. Das war ein amerikanischer Politiker und Kriegsheld, der allerdings noch während der „Schlacht von Alamo“ gestorben ist. Witzigerweise hätte er heute auch noch Geburtstag: (17.August 1786 geboren), und wie es der Zufall will, war sein Todestag auf den Tag genau 140 Jahre vor meiner Geburt (6.März 1836).

 

Ich muss durch GREENEVILLE durchfahren und noch etwa 15min. über Wiesen und Felder, kleine Mini-Dörfchen fahren, um anzukommen. Ein schöner natürlich angelegter Rast- und Campingplatz ist direkt am Fluss bei dem Park integriert. Hier kann man es aushalten. Das Häuschen, in dem Davy Crocett wohnte, ist wohl sehr gut restauriert worden, so wie es aussieht! Was man nicht alles für den Tourismus macht... ;-)

 

Zurück in GREENEVILLE nehme ich mir ein Zimmer.

 

 

 

Knoxville

 

Davy Crocett

 

 

18.August 2017

 

Es heisst, dass der Ort BRISTOL ein charmantes Innenstädtchen hat.

 

BRISTOL ist etwa 20min. vom MOTOR SPEEDWAY entfernt, wo ich morgen mir diese Sache NASCAR einmal live anschauen werde. Bin schon sehr gespannt!!

 

In der gesamten Umgebung, wie auch im Radio sind alle wegen diesem „Night Race“ völlig aus dem Häuschen. „It`s Bristol, Baby“, heisst es in der Werbung (ich lach mich als halb kaputt dabei), an Tankstellen und öffentlichen Plätzen sind überall Plakate mit „Welcome Race-Fans“....!

 

Schon von weitem kann ich den Schriftbogen sehen, der auf der hinteren Seite angebracht ist. „Bristol TN & VA – A good Place to live“ heisst es. Sieht cool aus. Das ist gleich mal der erste Stopp sein. Ich fahre schnurstrachs in die Hauptstrasse hinein. Es ist so ein richtig typisches amerikanisches Kleinstädtchen – genu so ein Flair bringt es rüber.

 

Bristol ist geteilt. Es läuft die Staatsgrenze zwischen Tennessee und Virginia genau durch den Ortskern. Auf dem Mittelstrich sind die Plaketten der Staaten eingestanzt. An der Kreuzung geht’s links nach Virginia und rechts nach Tennessee.

 

Ich spaziere durch die Strassen. Langsam beginnt wieder der Regen. Es ist nach wie vor sehr schwül.

 

Um mir ein Bild zu machen, was mich morgen beim Motor Speedway erwartet, fahre ich dort auf dem Weg zum Motel.

 

Wie bei der Formel 1. Entlang der Strasse fängt es schon einige 100 Meter zuvor an mit Ständen, Privatleute, die mit einem Fähnchen in der Hand ihr Häuschen oder ihr Grundstück als Parkplatz vermieten möchten. Werbestände, Zelte und links der Speedway. Ich höre das Dröhnen der Motoren..es ist Qualifying. Coole Sache. Das wird ja interessant werden, morgen. Allerdings habe ich null Ahnung, wer und was hier fährt und wer hier der Favorit ist. Wurscht. Hauptsache mal mit dabei!

 

Langsam lockert es wieder auf. Morgen sollen die Wolken verschwunden sein - laut Vorhersage. Mal schauen.

 

Nur gut, dass ich heute nicht mehr viel vorhabe. Mein Laptop kostet mich gerade seit 5 Stunden Nerven. Das Teil bricht ständig zusammen und ich finde nicht heraus, an was das liegt. Währenddessen versuche ich, meinen Bericht zu schreiben und meine heutigen Fotos rüberzukopieren. Irgendwie und irgendwann hat dieses Teil sich wohl wieder eingekriegt. Es läuft. Guuuuuuuuut!

 

 

19.August 2017

 

Auf nach Bristol zum Night Race.

 

Doch bis es Nacht wird, vergehen noch sicher 10 Stunden. Das macht jedoch nichts. Wie ich gestern gesehen habe, ist da schon eher high live, von daher reise ich eher früher an an zu spät.

 

Ich checke kurz vor 11Uhr aus. Heute wird’s sonnig und um die 30Grad.

 

Nach 20min. komme ich beim Motor Speedway an. Hier ist schon alles voll im Gange. Die Stände mit Merchandising, Essen, Trinken sind voll besetzt. Ich suche mir auf der Meile einen Parkplatz. 40Dollar und 30Dollar. Das ist mir noch zu teuer. Ich fahre ein Stückchen weiter und nehme das Schnäppchen für 20Dollar. Das ist auch direkt schräg gegenüber. Prima. Auf der grossen Wiese fährt einer nach dem anderen rein und die meisten packen nahtlos ihr Pavillion aus und veranstalten ein camping. Gesamt beinahe eine familiäre Stimmung bei den 1000 Leuten! Ich verweile hier und schlendere die Strasse hoch und runter. Und die Zeit vergeht wie im Fluge. Jetzt noch ein Snack und dann werde ich die Strasse überqueren, um auf das Gelände der Arena zu kommen.

 

Drüben ist ebenso Volksfest pur. LKW-Anhänger mit Verkaufsständen, Spiele, Musik, W-Lan und Ladestationen fürs Handy. Alles da. Hier lade ich mein Handy. Inzwischen ist es fünf Uhr nachmittags. So, ich könnte ja mal rein. Drin angekommen, knallt immer noch die Nachmittagssonne in das Stadion. Die meisten halten sich noch drin unter den Tribünen auf.

 

Ich checke die Lage und beobachte, was dort unten so alles läuft. Die Fahrzeuge stehen schon parat. Mein Platz ist rechts von der Geraden der Start/Ziel-Linie. Eine Band fängt an zu spielen. Nicht schlecht. Langsam füllt es sich hier drin. Die Fahrer stellen sich alle mit eigener eingespielten Musik vor und sprechen einen Satz ins Mikro. Michael Buffer ist auch hier! Er spricht wieder zu Beginn den legendären Satz „Lets get ready to rumble“. Die Ameisen-Herde, also die Leute, die sich an den Autos aufhalten, machen Platz. Die Einführungsrunde beginnt...dann, auf einmal heulen die Motoren auf und los geht’s. Krass. Wie cool ist das denn! Ich muss umgehend meine Oropax in die Ohren machen.

 

Ich muss mir ja noch ein Favorit aussuchen. Ich nehme die Nr. 42. Warum, weiss ich selbst nicht. Vielleicht deshalb, weil sein Auto die Farbe lila wie von der Milka-Kuh hat.

 

Das Rennen läuft. Die 42 hält sich zwichen 4. und 2. Platz. Irgendwann sehe ich, dass unten am Zaun bei den Fotografen ab und zu Zuschauer laufen. Na das muss ich auch. Kurzum stehe ich auf und laufe die Treppe hinab. Geil. Hier unten laufe ich nach rechts entlang, um nicht zu blockieren. Nach 100 Meter bleibe ich bei der Unterführung stehen und schaue von dort aus mit einigen anderen zu. Auf einmal ein Chrash. Oh nein. Aber meine 42 ist noch drin. Gut. Kurz darauf laufe ich wieder vor. Und zwar laufe ich noch ein Stückchen weiter, sodass ich die gesamte Gerade ablaufe. Das Safty-Car ist noch draussen, von daher ist alles gut zu beobachten. Dann geben sie wieder Gas. Cooool! Nun laufe ich wieder die Treppe hoch auf meinen Platz. Es ist jetzt auch dunkel geworden. Ist schon ein geniales Event, dieses NASCAR NIGHT RACE!! Die 42 fällt auf Platz 1o zurück. Das habe ich erst im zweiten Moment mitbekommen.

 

Zum Schluss gewinnt die 18 und meine 42 geht mit dem 9. Platz nach Hause.

 

Das hat sich wieder einmal gelohnt. Klasse ist das gewesen!!!

 

 

 

Jetzt zurück zum Auto. Auf der Strasse ist Stau. Das braucht eine Weile, bis dieser sich auflöst...ich bereite mich auf eine längere Strecke nach CHARLESTON, South Carolina vor. Ein Teil heute noch, und den Rest morgen.

 

 

 

 

 

20.August 2017

 

Viel habe ich gestern nicht mehr geschafft. Konnte schlappe 65Meilen hinter mich bringen, bevor ich schlafen musste.

 

Heute früh geht’s nun weiter nach CHARLESTON.

 

Charleston war bis 1788 die Metropole und Hauptstadt von South Carolina. Heute ist es übrigens COLUMBUS. Das ist also die „Perle“ des Südens. So sieht es auch tatsächlich aus. Gesamt stehen hier noch rund 800 Häuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Ausserdem hatte die Hafenstadt bis zum Bürgerkrieg den grössten Sklavenmarkt der USA.

 

Es herrscht eine ganz bestimmte Atmosphäre. Ich will schon sagen: zuvorkommend. Es ist einiges los. Ich sehe hauptsächlich Menschen auf leicht höherem Niveau. Das ist also der Grund für die schier unbezahlbaren Unterkünfte, nämlich ab 190Dollar die Nacht bis mindesten 500Dollar ist hier normal. Ich werde wohl ein Hostel nehmen! ;-)

 

Das Sightseeing ist aufgrund des kurzen Aufenthaltes, nicht viel zu Fuss, sondern besser per Auto angebracht. Das passt gut. Die Touristen sitzen ja auch im Sightseein-Bus..! Einige sind auch per Pferdekutsche in der Stadt unterwegs. Also richtig typsch Südstaaten. Wie Manhatten/NYC, liegt der Hauptkern auf einer Halbinsel. Das Gesamtbild der Stadt erinnert mich etwas an KEY WEST/Florida oder GALVISTON/Texas. Die Häuser sind im uns eher bekannten "Schwedenstil" ähnlich. Alllerdings eben vollstens im Südstatenflari geprägt. Ich sehe viele prächtige Kirchen, schöne Häuser und mehrere Parkanlagen. Die Strassen sind meist mit Palmen und Baumreihen bestückt – das gibt Schatten und sieht dazu toll aus.

 

Ein spezielles Haus suche ich allerdings direkt per Navi an. Es ist „The Calhoun Mansion“. Das Herrenhaus ist Charleston`s grösste Privatresidenz. Für den Film „Fackeln im Sturm“ war es das Elternhaus des Freundes „George Hazard“ von Patrick Swayze „Orry Main“.

 

Es sieht viel grandioser aus, wie im Film. Toll. Allerdings spare ich mir den Rundgang für einen Geldeintritt. Ich blinzle durch die kleinen Glasscheiben hindurch und bin dann doch sehr erstaunt, wie wertvoll es da drin aussieht. Ich knipse ein Versuchs-Foto und gehe weiter.

 

Abends probe ich noch einige Nachtfotos, die ganz okay geworden sind...!

 

 

 

21.August 2017

 

The total solar eclipse with a path that crosses the U.S. from coast to coast will be visible on Aug. 21, 2017“. Aha. Alles klar! 

 

Die Nacht war drückend. Um 2 Uhr noch 30 Grad (wie damals in Vegas, nur jetzt mit über 85% Luftfeuchtigkeit). Heftig! 

 

Fertig mit schlafen. Es ist früh morgens und ich begrüsse die Sonne (halb hinter Wolken) am Stadtrand, an dem ich ein offizielles Postkartenbild, das ich sah,  selbst knipsen will. Ich versuche, von einem bestimmten Platz der Promenade, die Häuserreihe um Morgenlicht zu fotografieren. Klappt fast  perfekt, leider kann ich gegen das Wetter nichts tun, aber dennoch sehr zufriedenstellend. 

 

Es ist kurz vor acht. Immer noch grossteils bewölkt, und schwül ohne Ende. Gelobt sei die Klimaanlage! Noch genug Zeit, um zur BOONE PLANTATION zu fahren. Nach wie vor auf den Fährten von Patrick Swayze. Denn dort trabte er als Orry Main in "Fackeln im Sturm" stets nach Hause, nach "Mont Royal". 

 

Es ist wunderschön! Sehr gepflegt und alles ursprünglich gehalten, keineswegs kitschig. Lobenswert. Bis 1940 wurde das Haus bewohnt. Wie auch im Film gab es hier (scheinbar "gute") Sklavenhaltung. Parallel zur langen Allee der Einfahrt stehen links die "Cabins", in der einst die Sklaven wohnten. In den Häuschen sind museumsarige Geschichten und Bilder von damals präsentiert. Es gibt außerdem eine Baumwoll-Herstellungs-Halle, eine Pferdekoppel und toll angelegte Gartenanlagen. Im Haus darf man nicht fotografieren. Ich drücke natürlich ganz dezent ab und zu auf den Knopf des Handys. Drin ist es seit den letzten Bewohnern unverändert. 

 

Dieser Ausflug hat sich gelohnt. Nach 2 Stunden düse ich an den "Pier 101" am Beach von FOLLY ISLAND bei Charleston. Amerikanischer Beach-Urlauber sind hier unterwegs. 

 

Ich laufe vom Parkplatz zum Pier. Es ist stark bewölkt. Naja, mal sehen, wie sich das entwickelt. Dunkel wird es so oder so. Im Restaurant esse ich einen Salat. Bald ist es soweit. Ganz leicht lockert es auf.

 

Ich laufe auf den Pier. Es wird voller. Nach und nach gucken die Leute durch die Spezialbrille.

 

Da, jetzt gehts los! Und just in diesen Momenten machen die Wolken immer mehr Platz für freie Sicht. Unglaublich! Es wird düster. Die Pelikane, die umherfliegen, machen einem leicht verwirrten Eindruck. Die Leite grölen, Sie freue sich. Unten am Strand und oben auf dem Pier herrscht seltsame und spannende Stimmung. Ich halte inne, filme mit dem Handy durch eine weitere Brille und kanns kaum glauben, dass der Himmel tatsächlich frei geworden ist! 

 

Und schon wird es wieder hell...Ruck zuck ist der Hype um die 2 Minuten der Jahrzehnte schon wieder vorbei. Alle zufrieden - ich auch!

 

 

 

Mein Getränk ist schon warm geworden. Untrinkbar. Ich werfe es in den Müll und mache mich dann langsam auf den Weg nach MYRTLE BEACH, das um die zwei Stunden von hier entfernt ist. 

 

Inklusive ewigem Stau und zäh fliessendem Verkehr, komme ich nach 4 Stunden Fahrt bei Einbruch der Dunkelheit im Motel an. 

 

 

 

 

-> Charleston Prommenade

-> Boone Plantation

-> Sonnenfinsternis

 

 

 

22.August 2017

 

MYRTLE BEACH. Eine der am schnellsten wachsenden Städte der USA. Das merke ich gerade an dem Stadtteil, in dem ich mein Motel habe. Alles neu. Alles gepflegt, sauber, schön bepflanzt und toll angelegt. Hier befindet sich der 100km lange Sandstrand, bekannt als „Grand Strand“.

 

Dort, gleich im „Myrtle Beach State Park“, der ca. 5km vom Motel entfernt ist, werde ich meinen Strand-Tag haben.

 

Wieder eine Affenhitze heute. 5 Dollar Eintritt (für den spitzen Anblick und der Wohlfühlatmosphäre ist das mehr als gerechtfertigt). Ein kurzer geteerter Weg durch den Wald und schon komme ich zum grossen Parkplatz am feinen Sandstrand. Einen Campingplatz hat es hier ebenfalls. Schön verteilt auch kleine schattige Picknick-Häuschen mit Grill-Fläche. Hier gefällt`ss mir.

 

Ich nehme ein Schattenplatz unter dem Pier, um nicht in der prallen extrem-heissen Sonne zu liegen. Das Wasser hat 28 Grad!! Das ist wie unter der Dusche, aber prima, endlich mal ne Runde schwimmen.

 

Hier verbringe ich 4 Stunden, dann werde ich ungeduldig. Einen Grund, zu gehen, gibt mir die Regenfront. Die meisten interessiert das nicht, weil es hier immer mal zwischendurch kurz regnet.

 

Ich habe allerdings noch etwas im Kopf, das ich mir – aus reiner Neugier - anschauen möchte. 10Meilen nördlich gibt es die Möglichkeit, Schimpansen und Tiger aus direkter Nähe zu sehen uns sich ggf. mit ihnen knipsen zu lassen. Echt? Das soll es hier geben? Also fahre ich hin. Es liegt direkt hinter einem ebenso prima aufgestellten „Mall-Dorf“. Überall Geschäfte und Restaurants (ähnlich wie in San Francisco am „Pier 39“), nur nicht so kitschig.

 

Kurz vor dem Parken leutet was am Tacho. Luft im Reifen fehlt. Was ist das denn jetzt? Na toll, der vordere Reifen ist platt! So, was nun? Irgendwie regt mich das nur halbwegs auf. Und dann ist ja noch die Tier-Geschichte. Laut google hat dies nur für 2 Stunden geöffnet. Hm... ich schnappe mir den Mietvertrag und laufe 100Meter durch den Parkplatz und die ersten Häuserreihen. Da ist es. Zig Menschen stehen da. Beschriftete Bilder von Tiger und Affen. Riesige Glasscheiben und wenn ich durch die Menschen-Lücken durchblicke, sehe ich weisse Tiger. Wow. Die Leute stehen schlange, und zwar für ein einziges Foto. Ich stelle mich mal dazu und habe währenddessen Zeit, Hilfe wegen des Plattfusses anzurufen. Oh man, laut Vertrag bin ich gegen alles versichert, auch Pannenhilfe, aber nicht für einen neuen Reifen durch Nichtunfall. So eine kacke. Ich sage der Dame vom Autovermieter am Telefon, dass ich mich nacher nochmals melde, wäre gerade auf Termin...(doof: unser deutsche Anbieter hat hierzu leider nur deutsche Geschäftszeiten. Zwar bis 22Uhr, aber dies ist im Ami-Land schon 2 Stunden vorüber). Also muss ich mit den Amis Kontakt aufnehmen.

 

Während der Warterei sehe ich ein grosses Schild, auf dem steht, dass die Tiere hier nicht wohnen, sondern in einem grossen Reservat ca. 20min. entfernt. Ach, das ist gut zu wissen. Ich blinsle durch die Scheiben und verlasse die Warteschlange. Ebenso bekomme ich mit, dass ein Foto 100Dollar kosten soll. Kurzer Schreck. Doch weiter lese ich parallel, dass dadurch das Reservat unterhalten wird. Das ist sehr gut, denn die Tiere machen einen guten Eindruck. Allerdings ist es mir das nicht wert – dieses Geld wird mich dieser Reifen kosten, zumindest die Telefoniererei nacher.

 

An der Warteschlange vorbei, sehe ich, wie die Leute, die bezahlten, auf einer Bank sitzen und jeweils die Affen oder Tigerjungen für ein Foto auf den Schoss bekommen. Witzig ist das. Ich blicke durch die andern Scheiben und sehe alles: 4 Tigerjungen, 2 weisse Tigerbabys, 2 quirlige Schimpansen und die Leute, die die Tiere für den kurzen Moment halten dürfen. Ab und zu wird Schoppen gegeben.

 

Aha, aha... ok. Deshalb hat die Show hier nur 2 Stunden geöffnet. Ich bin beruhigt. Sie Tiere leben also normalerweise im grossen Wildpark.

 

So, genug gesehen. Ich muss zum Auto zurück. Kein Ersatzrad. Nur eine Kit-Dose und einen kleinen schwarzen Kasten. Ich krame die restlichen Miet-Unterlagen hervor und fange an, zu telefonieren. Zwei mal komme ich nicht ganz durch. Dann wähle ich direkt die Nummer von der Airport-Station, wo ich das Auto abholte. Die freundliche Dame verbindet mich weiter, müsse aber Geduld haben. Ok. Es vergehen weitere 10min. Sie verbindet mich nun weiter zum freien Service. Es sind bisher über 20min vergangen! Dieser spricht geduldig. Ich verstehe zuerst nur die Hälfte. Meine Geräuschkulisse, seine Sprache und die nicht ganz optimale Verbindung. Schliesslich kommen wir weiter. Dieser schwarze Kasten ist eine Luftpumpe! Ich packe aus und muss ein Stecker in den Zigi-Anzünder stecken, Zündung an und Luft in den Reifen. So, nun muss ich schauen, wie ich klar komme. Es dämmert schon. Es hat immer noch über 30Grad. Ich bedanke mich nach Gesamt-Gesprächszeit von 40Minuten bei dem Herr und fahre wieder zurück. Keine 2 Meilen weiter, kommt wieder das Zeichen auf dem Tacho. Ich halte bei einem Parkplatz eines Shops und nehme die Sache mit der Luftpumpe wieder in Angriff. Im selben Moment fährt eine Ami-Kiste auf den Parkplatz neben mir. Ganz typisch (wie in einer Sitcom), steigen Mutter und Sohn aus der Karre. Gleich fragen sie mich, ob ich Hilfe brauche. Die fackeln nicht lange und helfen mehr, als ich wollte. Er holt im Laden für 4Dollar einen Schaumkleber, informiert mich, dass diese Flickerei 3 Tage oder 100Meilen lang hält (je nachdem, was zuerst eintritt) und findet auch die Ursache am Rad. Es war ein Nagel oder Schraube drin, die wieder rausgefallen ist und so langsam aber sicher die Luft flöten ging.

 

Ich bedanke mich für die Hilfe und fahre zum Motel...!

 

 

 

 

 

 

 

23.August 2017

 

Bevor nochmal kurz vor Ende zu etwas Unvorhergesehenes kommt und ich etwa noch den Flug verpasse oder irgendwann noch vom Autovermieter eine grosse Rechnung erhalte, lasse ich diesen Morgen doch noch das Rad checken. Ich google und finde 5km weiter eine Werkstatt mit guten Bewertungen. Gut. Auf zu "Midas".  Sehr freundlich und unkompliziert sind sie hier. Erst wird geprüft, ob das kleine Löchlein von aussen geflickt werden kann. Leider negativ! Das Loch ist zu nah am Rand. Also doch ein Reifenwechsel.   83 Dollar, plus 25 Dollar Montage. Das geht in Ordnung. Ich werde umgehend bedient, bzw. um das Auto gekümmert. Prima. Dann kann es ja jetzt weitergehen. Ich werde nun heute noch weiter nach SOUTHPORT fahren, so bleibt mir noch genug Zeit hinten raus, um übermorgen ohne Stress in Richtung Flughafen zu kommen. 

 

Na dann. Wenigstens einen von zwei Strandtagen gehabt! ;-)

 



 

SOUTHPORT. Ein kleines Hafen-Städtchen. Schon beim reinfahren erkenne ich auf der kerzengeraden Strasse, schon von weit hinten, dass ich der Meeresküste entgegen fahre.

 

Dann komme ich vorne an. Einfach herrlich!

 

Ich suche einen schattigen Parkplatz. Ganz easy, ohne Parkgebühren. Alles ist relaxed in dem Ort. Ich habe genau vor dem Visitor Center parken können. Daneben ist Wochenmarkt – sieht jedoch so aus, als wäre das ein Hausfrauen-Markt. Recht ordentlich. Die Menschen sind freundlich. Ich geniesse auf dem kleinen Hügel die Sicht aufs Meer und die Boote. Sehr schön. Der Wind, der bläst, tut bei den 35Grad im Schatten mehr als gut.

 

Ach, ist das schön hier! Überall sind Holzbänke, Schaukelstühle und Holz-Schaukeln aufgestellt, wo man jederzeit relaxen und geniessen kann.

 

Ich hole mir im Visitor Center Infos und eine Strassenkarte. Hier wurde ja nicht nur der Film „Safe Haven“ gedreht. Der Ort ist seit über 20 Jahren eine Filmkulisse. Stars wie Nicolas Cage, Diane Keaton, Alec Baldwin, John Travolta usw. haben hier bereits gedreht.

 

Nun laufe ich die Strassen kreuz und quer, hoch und runter und erkenne sogar so mancher Platz wieder, wo gedreht wurde. Ansonsten ist das Örtchen tatsächlich ein schnuckliger Platz, an dem man verweilen kann. Und genau das werde ich am heutigen Tage tun. Einfach den Tag ziehen lassen.

 

Mein Spaziergang führt durch den Ort, vorbei an netten Geschäften, wiederum tollen Häusern, entlang der Prommenade, auf dem Steg ein Stück ins Wasser hinaus und auf einen Drink in den Terrassen-Lokalen.

 

Der Tag vergeht und abends fahre ich ein kleines Stückchen in Richtung Norden, um mich langsam aber sicher auf den Heimweg vorzubereiten. Im 40 Meilen entfernten WILMINGTON buche ich eine Übernachtung. Der Tag war sonnig und heiss. Am Abend schüttet es wie aus Eimern.

 

In den Motels habe ich meist nebenbei den Wetter-Kanal laufen. Heute: Houston steht schon wieder unter Wasser... die haben wirklich jedesmal die A-Karte, was Hurricane und Überschwemmung angeht.

 

 

 

24.August 2017

 

Das Wetter ist heute, nach dem starken Regen gestern, recht durchwachsen. Die Sonnenbrille kann pausieren. Somit gut, dass ich gestern Southport vorgezogen hatte. 

 

Nun habe ich heute eine absolut stressfreie 4,5-Stundenfahrt nach CHARLOTTE. 

 

Mein Motel für die letzte Nacht buche ich von unterwegs bei einem Zwischenstopp.

 

Viel steht heute nicht mehr auf dem Programm. Die restlichen Fotos aussortieren, was essen und langsam zusammenpacken...

 

 

 

25.August 2017

 

Ausgeschlafen. Die sieben Sachen sind verpackt. Nun ne Dusche und zum Spät-Check out. Der Flughafen ist nur 5km entfernt.

 

Ich halte beim Mc Donalds, um mir einen weiteren Kaffee zu holen. Nicht mehr lange Zeit. Ich verweile die restliche Zeit mit allen möglichen WLAN Funktionen und fahre dann los. 

 

Ein Schwung Wehmut überrollt mich kurzerhand, als ich aufs Flughafengelände komme und zum Schild Richtung Rückgabe des Mietwagens fahre. 

 

Was soll ich sagen, es überrascht mich selbst, dass ich einfach überaus gerne hier in den Staaten bin :-)

 

Schön und erlebnistreich wars mal wieder!

 

Nun heisst es Tschüss und bis bald....ab gehts nach Hause!